Wenn Grün die Farbe der Hoffnung sein soll, hoffen wir dann auf den Niedergang von Grün? Was anderes will ich damit politisch gar nicht mehr verbinden, denn hat die Partei mit der Lügenhoffnung im Farbschema kürzlich mal wieder einen rausgehauen. Das Rück- und Austrittsbeben von Parteiführung und Junggrünen konnte nur eine Momentaufnahme gewesen sein. Nein, jetzt kommt die Retourkutsche deluxe. Nicht neu, aber extremer.
Es ist keine Raketenwissenschaft zu erkennen, dass der nächste Akt im Tragödienrührstück mit Horroreinlagen der „Demokratieverteidigung“ begonnen hat. „Trusted Flagger“ - das ist jetzt der Exklusiv-Faktenchecker für´s Internet, der keine Belege mehr braucht. Vielleicht auch keine Gerichte mehr, keine Hürden für das, was ihnen da im vergammelten Hirnstamm vorschwebt. Nein, der superdupervertrauenswürdige Grünhakenträger mit besonderer Weihung durch das Bundesfamiliengedönsministerium mit stiller Zustimmung aus Innen- und Justizressort kommt nun endlich zur Sache in Peter Steiners Denunziantenstadl.
Dabei ist es ja prima, wenn man sich kollaborierend mit dem EU-DSA die nächsthöhere Instanz im Hinterstübchen wähnen kann, um eigentlich nur eines zu verdeutlichen: All die „Verschwörungstheoretiker“ müssen vielleicht nur noch warten, bis Habeck, Paus, Baerbock und Co. sich die Haut vom Kopf ziehen und die Echse darunter zum Vorschein kommt. Vielleicht wäre auch eine Spezialsonnenbrille sinnvoll...
Oder es ist nur die schnöde Durchsetzung Habeck´schen Deutschlandhasses, den man zur Untermalung gerne heute noch hervorkramt, weil er das mal in einem Video gesagt hatte. Ja, is recht - das war damals. Heute tut er so, als wäre er der aufrichtigste, kompetenteste und staatsliebendste Minister aller Zeiten. Dabei hat er sich seinen Ruf als studierter Master of the Umdeutungsuniverse härter erarbeitet als alle anderen Politiker, was vielleicht in Zukunft zur Umgangssprache gehören wird. Wenn sich ein Politiker dann etwas schönreden will, reicht die Redewendung „Er/sie macht den Habeck“, und jeder denkt gleich an Maischberger-Interviews. Dabei wollte er nur berühmter werden als Baron Münchhausen und ist nicht auf der Kanonenkugel, sondern auf der Kanone durch die Luft geflogen. Is halt so, ne?
Das alles hat etwas Belustigendes an sich, Anekdotisches aus dem Ampel-Zeitalter. Man hat schon viel Geduld bewiesen, indem man das nicht bis zum Exzess mit bösartigem Hass rezepiert, sondern so weit wie irgend möglich mit Ironie. Dass Grüne heute aber ein ziemlich ernstes und ernst zu nehmendes Problem mit Ironie haben, wenn sie gegen sie gerichtet ist, wird dann unironisch zur echten Gefahr. Die „Trusted Flagger“-Geschichte ist in diesem Erkenntnisprozess der letzten Jahre keine Überraschung, wenn man sich die vergangenen Meilensteine der Reaktanzeskapaden der Grünen nochmal ins Gedächtnis ruft. Sie ist eigentlich nur vergleichbar mit dem Versuch, eine Gottfigur töten zu wollen – wenn Messer nicht das gewünschte Ergebnis bringen, holt man eben die Schusswaffen hervor, dann die Bazooka, die man sich von Olaf geliehen hat, dann die letzten Panzer, die man nicht an Wlodomir verschenkt hat, etc. pp. Man kann eben nicht erwarten, andere Ergebnisse zu erzielen, wenn man immer das Gleiche versucht.
In der Partei tut man nur so, als hätte man die Welt vorher schon besser verstanden als alle anderen, selbst als man zu behütet von ihr abgeschirmt war, sich dann irgendwann doch mal in die Höhle des Löwen getraut und weiß es in diesem selbstdefinierten Realitätsschock jetzt erst recht noch gleich viel besserer...er...er. Nur dass der Realitätsschock sie selbst zur Zielscheibe erkoren hat, merken sie bis heute nicht. Das liegt sicher auch daran, dass in den maßgebenden Bereichen wichtiger Institutionen die Infiltrierungsagenda gefruchtet hat, dass ihre Schachfiguren in NGOs, Gesellschaft oder der Wirtschaft auch brav die Narrative setzen und verbreiten können.
Deswegen mag es auch nicht verwundern, dass uns Großkonzerne mit einschlägig grünen Triggerworten beschmeißen – oder geht Ihnen dieses Slogangequake von wegen „nachhaltig“ oder „klimaneutral“ in etlichen Kontexten der werbeträchtigen Imagepflege nicht auf die Nerven? Da kann mir keiner weismachen, das wäre ein globaler, unpolitischer Konsens, das ist quasi eine eingegrünte EU-Ursel, die mit ihrer Klientel nicht nur Green Deals, sondern sich auch eben jene DSAs erspinnt, die in jedweder Hinsicht nur noch Brechstangenpolitik bedeutet. Und zwar so lange, bis die Brechstange bricht.
Was das betrifft, habe ich ja lange viel Spaß verstanden und daran gehabt. Aber dieses eskalierende Hinweisgeber-Vorhaben... da hört bei mir der Spaß irgendwann, genauer: ziemlich jetzt, auf. Wenn sie so viel Bock auf Krieg und Provokation haben, fehlt bei mir selbst nur noch das Mü mit dem Fass und dem Überlaufen. Ich bin zwar guter Dinge, dass die achtsamen, einschlägigen Kritiker schnell die Grenzüberschreitungen auch als solches und nicht als etwas Gutes verbreiten werden, aber muss leider auch befürchten, dass dann als Reaktion darauf nur noch einen mehr draufgesetzt wird.
Vielleicht haben Machtgrüne auch keine Probleme damit, in Kriege zu geraten. Sie verbrennen ja schon seit einiger Zeit Erde, wo man noch friedliche Pflanzen setzen könnte. Irgendwo auf der Welt und schon länger beim eigenen Volk. Offenbar tun sie ja mehr dafür denn dagegen. Es wäre zumindest ein historischen Novum, wenn eine einstige Friedenspartei grinsend an allen Fronten stehen würde. Der Erste Grüne Weltkrieg – ja, doch... kurios... aber in heutigen Zeiten nicht mehr abwegig. Da kann man nur hoffen, dass irgendjemand denen vorher die Kanonenkugel auf die Birne wirft als zuzulassen, dass sie den Roten Knopf drücken.
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Karl Murks (Montag, 14 Oktober 2024 09:18)
"Vielleicht haben Machtgrüne auch keine Probleme damit, in Kriege zu geraten."
Sicherlich nicht. B90/Die Grünen sind seit Ende der 90ziger als Kriegstreiber entlarvt. Es war eine rot-grüne Regierung, die Bombadierungen im Kosovo zu verantworten hatte. Die war laut einige Historikern rückblickend ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg und somit waren SPD und GRÜNE diejenigen, die den (offebsichtilich veralteten) Grundsatz "von Deutschland soll nie wieder ein Krieg ausgehen" gebrochen hatten. Seit 1999 also für friedliebende Menschen unwählbar.
Dann Anfang des Jahrtausends der Einmarsch nach Afghanistan, auch wieder von einige als völkerrechtswidriger Angriffskrieg bezeichnet. Das war wieder eine rot-grüne Regierung und obwohl es Peter Struck (SPD) war, der öffentlich die Verteidigung unserer Sicherheit und Rohstoffversorgung am Hindukusch als Grund nannte, war auch dieser Krieg nur durch die Mehrheit mit den Grünen Stimmen möglich.
Wer also bei der letzten Bundestagswahl für die SPD oder Grünen stimmte, war absichtlich und bei vollem Bewusstsein dafür, dass weitere Kriege geführt werden. Was für ein Glück daher für die rot-grünen Kriegstreiber, dass es nun zwei Kriege gibt, die man ohne eigenes Mandat unterstützen kann. (Palästina & Ukraine)