Dass dem weißen, progressiven Bürgertum die antikapitalistische Idee an Taylor Swift eher abgeht, ist nichts Neues. Ist aber wirklich so, dass da vor allem das progressive Lager so steil geht bei der milliardenschweren 08/15-Trällerin? Dann ist die jüngste Terrorwarnung zu ihren Wien-Konzerten natürlich ein besonderer Realitätsschock. (via)
Ein bisschen denkt man vielleicht an Trump, der den letzten Bus nicht gekriegt hat, gelle, Herr Hotzo? Nur muss der letzte Bus auch kommen, wenn Busfahren überhaupt nicht mehr so attraktiv ist, dass Leute entnervt das Handtuch werfen. Ferner passen diese Beschreibungen nicht nur zu Berlin, hier in der "Metropolregion" wird nach ähnlichen Kriterien fieberhaft nach Personal gesucht. Und ist ähnlich unattraktiv, wobei die Fahrgäste sich nicht nur wegen der grassierenden Unpünktlichkeit mies aufführen, sondern auch die Fahrzeuge vollschmieren und -kotzen.
Lange haben Kritiker wie ich damit gerungen, wann die Wokeness mal anfängt, an ihren Idealen zu scheitern. Mir ist jetzt zwar weniger bewusst, ob sie mit ihrer propalästinensischen Positionen tatsächlich denselben, pauschalen Judenhass aufbauen wie einst die Nazis oder radikalmuslimische Gruppierungen. Man hat sich jedoch sehr schnell in die Nesseln gesetzt, wenn man z.B. vernimmt, dass man Juden auch gerne mal mit dem "alten, weißen Mann" gleichsetzt. Das ist unter dem historischen Hintergrund einer lange verfolgten Religion natürlich völlig panne, dazu noch äußerst interessant, alleine in der Gaza-Thematik schnell an die Grenzen der bisher unwidersprochenen Moral-Klugscheißerei zu stoßen. Auch gut, dann wird die Bewegung endlich nicht mehr so naiv als gut angesehen. Soll mir recht sein, auch wenn ich selbst ein Problem mit der ultrarechten Regierung unter Netanjahu habe, was ja nicht die Bevölkerung einschließt.
Mir ist es eigentlich egal, ob Russland eine Diktatur oder sonstwas ist. Mir ist es nicht egal, dass man von westlicher Seite aus derart Kriegstrommeln bollert. Wenn man sich mit einer Atommacht anlegen will, muss man auch nichts dazu beitragen, dass deren Roter-Knopf-Finger anfängt zu zucken. Denn von hier aus geht ein großes Maß an Aggression, selbst wenn man ständig versucht, es als Passivität hinzustellen. Dazu noch, wenn ein "DDR-Bürgerrechtler" alte Feindbilder reaktiviert - das ist dann wieder mal höchste Hybris und bedient "rechte Narrative", zumindest die klassischen.
Zwei Lager, ein Anlass, zwei Auslegungen. Für wie blöd hält man Leute, dass man dieselbe, politische Forderungen bei einer Person gut findet und bei der anderen schlecht? Das geht auch konform mit diesem rechtparanoiden Gelaber, dass man sich sogar in der Sprache jetzt von "rechts" distanzieren muss - also blauer Himmel, der dann grün sein muss, wäre da ein oft aufgeführter Vergleich. Hier macht man sich nicht mal mehr die Mühe, man muss nur den Personenkult anwenden, dann klappt´s auch mit politischen Inhalten, egal ob die geklaut sind oder nicht. Wieder so ein "Uff"-Ding.
Kommentar schreiben
Pascal (Mittwoch, 14 August 2024 10:31)
Naja, wie gross war das zeitliche Intervall zwischen der Wannseekonferenz 2.0 und deren 'Deportationsplänen' und Scholzens 'Wir müssen endlich im grossen Stil abschieben'?
Ist halt dumm, dass sich Januar mit der Correctiv-Posse niemand mehr an Scholzens Aussage erinnern konnte, obwohl er diese nahezu zeitgleich zu jener Konferenz tätigte.
So wie der Affenzirkus um Swift kann man das alles mittlerweilen kollektiv unter der Rubrik 'kognitive Dissonanz' verbuchen.
Scheiss die Leute ordentlich voll mit Bogus und sie glauben mit der Zeit, dass die Sonne im Westen aufgeht, egal wie faktisch die Realität täglich das Gegenteil beweist.