Schon seit Wochen überschlagen sich die Ereignisse. Wenn man es genau nähme, ist dies schon seit Jahren der Fall, aber gerade in letzter Zeit sage nicht nur ich, dass es in Themen, Debatten und Ereignissen abgeht wie Schmidts Katze. Muss nicht mal die von Schmidt sein – meine (der dünne Bekloppte von beiden zumindest) reicht da auch, wenn wir ihm abends Leckerlis kredenzen und er plötzlich wie ein Flummi im Eiltempo die Gesamtquadratmeterzahl der Wohnung ausmisst.
Das macht jetzt Frau Harris nicht. Obwohl... so, wie sie sich jetzt auf TikTok und sonstwo aufspielt, macht sie mindestens Frau Fester Konkurrenz für die Auszeichnung „überdrehteste Person im Internet“, aber bei unserer heimischen Fremdschamfirstlady kann man das mit einem beruflichen Nichtbackground noch durchaus nachvollziehen. Mit Harris hingegen steht da allerdings eine Profession zu Buche, nämlich Anwältin. Und da gehört es eben zum guten Ton, Arschloch zu sein. Durchsetzungsfähigkeit beweisen, wenn man vor Gericht Geschworene überzeugen muss. Und deswegen nehme ich ihr dieses schrille Gehabe nicht wirklich ab. Sie ist schon ein Abbild meines Katers, den wir so lieben, wenn er mal den Flummi macht, aber ist er eben auch noch ein Raubtier, das sich jedes noch so unachtsame Flugtier abgreift und verspeist, das bei uns auf dem Balkon gastiert.
Harris würde ich ähnlich einordnen, und vielleicht ist ja nicht ihre Abgedrehtheit der Grund, warum die Wokebubble wie auch der Mainstream das gerade so ekelhaft abfeiert, sondern das Wissen über ihre eigentliche Kompromisslosigkeit gegenüber ideologischen Gegnern. Wenn dann noch die Themensetzung passt, ist sie das As im Ärmel im drohenden Niedergang der geliebten Demokratenblockpartei, die sich bis neulich einen amtierenden Vorsitzenden des Demenzclubs, Inc. geleistet hat. Dass sie inhaltspolitisch schon mal so farblos wie unbeholfen dastand, ist ihnen egal. Zum Glück ist sie nicht weiß, nicht männlich und nicht wirklich alt. Reicht ja auch für das Tranformationszeitalter.
Auch wenn ihre Kandidatur noch nicht amtlich ist und man noch darüber unken könnte, dass man gegen Trump nicht allzu günstig dasteht, machen alle auf „Kamala-Mania“ und memen sie gerade viral so dermaßen hoch, dass eigentlich nur noch die Frage im Raum steht, ob man sie jetzt ein bisschen in Partylaune verheizt oder sie sich tatsächlich Chancen ausrechnen. Mir ist das relativ gleich, wer da drüben bald die Hosen(anzüge) anhat, weil ich davon ausgehe, dass Trump nicht machen darf, wie er will und Kammichma Harris eine zweite Ursel mit ein bisschen Annalena und wahrscheinlich auch Nancy wird. Da wird wahrscheinlich positioniert, solidarisiert und distanziert, bis es quietscht, und bei uns wird sowieso nur die Hälfte berichtet, außer, wie toll sie doch sei. Sind das eigentlich noch Newsportale oder GEZ- und Abo-finanzierte Fanclubs? Wenn ich mir den Hype um Taylor Swift noch dazurechne und schon das Gerücht umgeht, Swift könnte Harris´ Wahlsieg besingen... na ja.
Besagte Medien waren so derart mit ihrem Gebücke beschäftigt, dass ihnen die totale Entschwärzung der RKI-Protokolle entging. Erst einen Tag später hatte unser bekannter Pflanzensprengstoffexperte die „Ehre“, sich einem unliebsamen Thema noch mal annehmen zu müssen. „Ein Skandal, der keiner war – Teil 2“ kam in die tagesschau.de-Kinos – dauert halt, bis man jemanden gefunden hat, der im Casting für die „Wir sind gut durch die Pandemie gekommen“-Nebenrolle gefunden wurde. Beim Spiegel dauerte es sogar noch länger, die Ex-Volontärenden zum Feigenblatt-Artikel zu bewegen, weil die Maskenfan- und Impfagitatorensabteilung offenbar in ihrer Harris-Wolllust nicht gestört werden wollte.
Auch einen Lobo´tomschen Strohmannkommentar dazu lesen Sie bitte nur hinter der Bezahlschranke. Nur offenbar muss man bei ihm noch eine Entschwärzung der Netzhaut vornehmen, weil er schon wieder irgendwas von Verschwörung daherlabert. Dabei ist ja jetzt amtlich herauszulesen, dass die beiden Gesundheitsminister das RKI nicht für voll nahmen. Da breche ich jetzt mal eine kleine Lanze für das Institut. Und es bestätigt mir meine Einschätzungen, als man noch im Kritikerlager auf das RKI eindrosch, weil sie letztlich nur das wiederkäuten, was die Politik hören wollte (weisungsgebunden) und intern ja wohl zu anderen Ergebnissen kam. Da ist nichts mit Verschwörung im klassischen Sinne, sondern typische, hierarchische Ordnung und dass man lieber nicht in die Hand beißt, die dich füttert. Ständig lesen wir aus den Protokollen heraus, wie man die eigenen Erkenntnisse erst mit dem BMG abgleichen sollte, oder wie das Ministerium vorpreschte, ohne es mit dem RKI abgesprochen zu haben, Druckaufbau inklusive.
War da nicht was mit eigenmächtiger Verkürzung des Genesenenstatus, Herr Lobo? Ich vertrete ja immer noch die These, dass Lothar Wieler eher zur tragischen Führungsfigur taugte, der vielleicht öffentlich den engagierten Maßnahmenmuckel machte, aber unter Spahn und vor allem unter Lauterbach irgendwann – gerade mal wenige Monate nach der Bundestagswahl - genug von deren Alleingängen hatte und schnell das Weite suchte. Vor der Kamera pinkelte er eben niemandem im Establishment ans Bein, sonst wäre er wohl Gefahr gelaufen, seine neue Stelle schnell wieder zu verlieren bzw. nicht in Ruhe antreten zu können.
Ist das eine Veschwörung? Nein, Herr Lobo, das ist irgendwie abnormal normal im Berufsleben. Das weiß jeder, der etwa im Vorstellungsgespräch über den alten oder aktuellen Arbeitgeber herzieht. Auch der Umgang mit Querulanten dürfte Herr Lobo bekannt vorkommen – „Verschwörungsgläubige“ und „Lumpenpazifisten“ sind seine Wortkreationen, die viele aufgriffen und die Jagd auf andere Meinungen mitmachten. So funktioniert auch Mobbing im Berufsalltag, wenn es nicht passiv-aggressiv bleibt und man das erst mitbekommt, wenn Dritte ihren Mund nicht halten können.
Nun gut. Es ist wie immer, und wenn ich mich durch Medien und sozialmedialen Morast klicke, will niemand einen Skandal darin sehen. Klar, vor allem jene, die sowieso zu jeder Covidiotie ihren Senf an vorderster Front abgaben, müssen sich jetzt genauso relativieren. Kein Skandal, Aufarbeitung ja, aber nicht so, sind gut durch die Pandemie gekommen... Mir selbst und so einige andere nehmen das alles nur noch als überdreht-showlastiges Dauerfeuer wahr, gespielt von Menschen, die sich histrionisch aufblasen, die es als Abwehr gegen das Alte, Weiße aufstellen, weil sie in Allem und Jedem, der ihr Spiel nicht mit Standing Ovations feiert, Rechte, Querdullis und Lumpenpazifisten wittern. Dass sie selbst dabei zwanghaft narzisstisch wirken, überall eigenproduzierte Probleme sehend durch die Weltrealität irren und die wiederum nicht sehen geschweige mit ihr umgehen wollen, kann man nur noch sprachlich umdeuten, die zweifelhafte Moral alternativlos framen.
Und deswegen ist Harris ein Sinnbild für den woke-demokratischen Selbstbeschiss, der ihr hysterisch-aufgeladenes Lachen als Kampfmittel gegen Trump und alle kritischen Lager in die Arena wirft. Dass das wenig authentisch wirkt, ist ihnen entweder egal oder sie bemerken es nicht. Aber gut – sie haben schon häufig bewiesen, dass das Wahre, Reale nicht so ihr Ding ist. Dass sich dies nun in Politik, Medien und teils in der Wirtschaft eingenistet hat, ist so etwas wie der Facehugger in deren Gesicht, in der Phase kurz vor dem Chestburster, als alle in der Nostromo dachten, Kane wäre wieder auf dem Damm und dass es endlich wieder in den Routinemodus gehen könne. Nicht wissend, dass damit nur die Katastrophe in den Raumfrachter Einzug hielt. Da bleibe ich lieber bei meinen bekloppten Jonesys und meiner Kryokammer.
Jetzt bin ich es, der diese (herbeiforcierte) Realität verweigert, weil mir kein anderer Ausweg mehr einfällt. Wäre ich 30 Jahre jünger, würde mich dieses Gelache, Getue und Getanze vielleicht noch beeindrucken, aber heute brauchen sie mir dieses infantile Gehabe nicht mehr aufzutischen, und es triggert mich auch nicht, dass sie mir das als Provokation vorsetzen. Ich bin auch überzeugt, dass es vielen so geht, wenn die Traumtänzerei immer harscher ihren Hoheitsanspruch versucht zu verteidigen, wenn sie sich Dinge, Symbole und Worte für sich abgreifen und es anderen absprechen. Ich denke mir dann nur: „Da, nimm. Wirst sehen, was du davon hast und hoffe, dass du das Echo verträgst.“... (was sie wahrscheinlich nicht werden). Dann werde ich es sein, der hysterisch lacht – aber aufrichtig und über das, was passiert sein wird, und nicht derart hochmütig über Dinge, die ich mir nur herbeiwünschen kann.
Zum Abschluss noch ein Flachwitz, den ich Ihnen trotzdem auftische („Bitte nicht, Dad.“): Warum ist es im Kopf der Präsidentschaftskandidatin nicht bunt? Weil darin „ka Mala Herr is“. Verstehste, Carl? Weil darin „ka Mala Herr is“!!
Is gut – Sie sind erlöst.
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