Ich weiß schon, warum ich dem Fußballrummel den Rücken gekehrt habe. Wenn jede relevante Organisation von Geldgeiern und Politfunktionären besetzt ist und dazu ein Moralismus wie der von heute über alles gelegt wird, wird Fußball zum Nebenprodukt. Das hatte der Spiegel vor einigen Jahren schon mit seinen "Football Leaks" zutage getragen und wurde heute bekanntlich nur noch schlimmer. (via)
Brüggemann genial - beispiellos lakonisch, beispiellos gut. Mein Favorit:
"Wenn es darum geht, der braunen Gefahr die Stirn zu bieten, kann man es sich gar nicht einfach genug machen."
Ich vertrete schon lange die Meinung, dass man Pop nicht in einer Akadamie lehren sollte. Dann würde etwa musikalische Protestkultur dort aufgebaut, wo sie hingehört - auf die Straße, in die verrotzten Proberäume im Industriegebiet. Doch mit diesem zweckentfremdeten, handwerklich überschaubaren Fühli-Song, der mit pseudoakademischem Anstrich und Pro-System-Demoeinschlag ein virales One-Hit-Wonder werden wird, kann keine Kultur entstehen. Der Artikel beschreibt auch wunderbar, warum dieser Wohlfühlprotest keiner ist.
Es wird sich zeigen, ob man in Reutlingen abseits von Haltung noch Geld für Preiserhöhungen übrig hat. Und wie man politische Gesinnungen kontrollieren will.
Plötzlich laufen mir Tränen die Wange herunter. Ein Trauma brach wieder hervor. Was im Folgenden markiert ist, ist mir (bzgl. Antifa) nun nicht widerfahren, aber ich stelle mir vor, was das in mir noch auslösen würde, wäre es so gekommen.

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Mutant77 (Donnerstag, 22 Februar 2024 13:22)
Den Artikel zum Hass durch die Antifa kann ich aus meinem eigenen Umfeld genau so bestätigen.
Eine Freundin, die ihr Leben lang (bin wie sie mittlerweile Ende 50) im Erziehungswesen in sozialen Randgebieten und mit zahlreichen Kulturen gearbeitet hat und niemals schlecht über diese Menschen geredet hat, im Gegenteil ihre Arbeit ganz in deren Dienste tat, hat in ihrem Glauben an die Meinungsfreiheit und der Freiheit der Demonstration gewagt sich auf eine Anti-Maßnahmen Demo nach Frankfurt zu bewegen. Mit ähnlichen Reaktionen von Seiten der lokalen Hassgruppe. Die Angriffe waren so heftig, dass auch sie in Tränen ausgebrochen ist.
Da ich selbst viel Glück hatte und nur minimale Einschränkungen hatten war ich feige genug mich zu dem Thema nur rudimentär zu äußern. Habe es daher nicht gewagt auf öffentliche Proteste (es gab hier eine Weile Montagsdemos) zu gehen. Aber auch von dort hörte ich, dass immer eine kleine Gruppe Fanatiker irgendwo standen mit den üblichen Impfparolen.
Ja, das Menschenbild ändert sich. Aber ich war schon immer sehr aufgeschlossen für gegenteilige Argumente und versuche diese nachzuvollziehen. Was mir aber in diesem Fall bisher nur in Ansätzen gelang. Dieser Widerspruch eines vermeintlich kritischen Geist, der die Obrigkeit und den Staat ablehnt und der gleichzeitigen Überzeugung, dass eine Kampagne der Pharmaindustrie eine hilfreiche Sache für den Arbeiter ist, konnte sich für mich nicht auflösen. Aber sie glauben immer noch den Offenbarungen das durch die Impfung Millionen Menschenleben gerettet wurden, was alle anderen Maßnahmen en passant mitrechtfertigt.
Es ist erschreckend!
Mutant77 (Donnerstag, 22 Februar 2024 13:24)
komisch - wieso ist der 2 mal da?
Ach und ein Tipp der vor allem bei Cicero gut funktioniert. verlinke über webarchiv, dann stört ein später eingebauter Bezahlmodus nicht mehr.
https://web.archive.org/web/20240219104334/https://www.cicero.de/innenpolitik/cicero-jugend-serie-contra-woke-corona-impfen-schuler-studenten
Pascal (Donnerstag, 22 Februar 2024 16:57)
Wenn die europäischen Gesellschaften vor März 2020 noch nicht vollständig atomisiert waren, dann hat Covid, also präziser ausgedrückt, natürlich die 'Massnahmen' dagegen dieses Werk ganz unzweifelhaft in Perfektion vollendet.
Dass dies natürlich ganz im Interessen und mit Vorsatz der Mächtigen lief, braucht nicht weiter erwähnt zu werden; aber dass ausgerechnet auch kritische Geister, die schon in all den Jahren vor 2020 diese Monadisierung heftig kritisiert hatten, dann genau auf diesen repressiven Zug, der diesen Prozess weiter beschleunigte, aufsprangen und oft zu den lautesten Fürsprecher immer schärferer Massnahmen wurden, ist nicht alleine in der Wirkung selbst verhehren, dies hat im Weiteren seinen massgeblichen Anteil dazu beigetragen, dass das gesamte politische Spektrum, zu dem sich diese Leute immer bekannt hatten - die klassische Alt-Linke, heute keine Spur Glaubwürdigkeit mehr für sich reklamieren kann.
Sehr enttäuschend war hier für mich persönlich der Essayist und langjährige Gefängnispsychologie im Knast Butzbach, Götz Eisenberg, dessen Kernthema in seinen Werken immer wieder die gesellschaftliche Vereinzelung war, der dann aber unter dem Eindruck von Covid irgendwie nicht mehr mitgekriegt hat oder es nicht mehr mitkriegen wollte, wie diese irren Massnahmen genau der Entwicklung weiter Vorschub leisteten, die er immer, absolut berechtigt und argumentativ stimmig, angeprangert hatte.
Er wird sicherlich seine persönlichen Gründe haben, die ich auch nachvollziehen kann, da er in seinen Texten auch vieles, teils Intimes durchblicken lässt, was ihn in Bezug auf seine Vergangenheit umtreibt; und trotzdem blieb mir bei der Lektüre seiner Essays unter dem Titel 'Durchhalteprosa' während der Coronazeit oft die Spucke weg, weil diese offensichtliche Widersprüchlichkeit so unfassbar war.
Polemicer (Freitag, 23 Februar 2024 06:22)
@Mutant77
Vielen Dank für den Hinweis und den Link (habe ich nun daruntergesetzt).
Ich mag dir etwa einen früheren Blog von mir ans Herz legen, wo wir beide hier spazieren waren. Es war eine sehr eindrückliche Erfahrung - nicht wegen der Spaziergänger, sondern wegen des Polizeiaufgebotes:
https://polemica-blog.jimdofree.com/2021/12/24/s-woche-weihnachtsauskotzer/
Liest sich heute etwas chaotisch, aber in der Zeit ging es mir wirklich ziemlich schlecht, ähnlich dem Bericht in Cicero. Ich kriege heute noch feuchte Augen, wenn ich solche Sachen lese.
Polemicer (Freitag, 23 Februar 2024 06:39)
@Pascal
Persönliche Befindlichkeiten von Essayisten schön und gut. Aber gerade bei Corona hatte das Persönliche, Emotionale das Pragmatische und Evidente völlig außen vor gelassen. Da reichte es doch, "Bilder von Bergamo" zu schreien, und schon hatte man Leichenberge vor Augen. Darf nicht sein, ohgottohgott... naja, und letztlich war es ein Fake. Symbolwirkung, völlig entkoppelt von der Realität.
Heute genau dieselbe Methode - man konstruiert etwas. Jetzt holt man ein paar KZ-Bilder nach der Befreiung hervor. Darf nie wieder passieren. Klar darf es das nicht, aber an welchem Punkt wären wir denn jetzt ihrer Meinung nach? Kurz davor? Das ist riesengroßer Schwachsinn, den sie hier konstruieren. Und sie sorgen mit ihrer Lächerlichmachung und Ausgrenzungsstrategie bzgl. der AfD und zusätzlich mit ihrem inflationären Gebrauch und der Aneignung von Gut-Begriffen wie "Demokratie" und "Anständige" nur dafür, dass sie sich selbst lächerlich machen. Auch weil sie durch ihr Handeln nur noch weiter Wut erzeugen.
Wahrhaben wollen sie das bis heute nicht, sonst würden sie ja ihre Strategie nachhaltig ändern und keine halbgaren Remigrationsverschärfungen beschließen und gleichzeitig als Werbebanner für ausländische Fachkräfte durch die Welt tingeln. Kollateralschäden egal.
Pascal (Freitag, 23 Februar 2024 12:50)
Völlig klar.
Das Papier aus dem deutschen Innenministerium, welches zu jener Zeit im Frühling 2020 noch an die Öffentlichkeit gelangt ist, dass man die Covidkrise gezielt nutzen müsse, um Angst zu schüren hat letztlich perfekt funktioniert.
Da hat eben bei viel zu viel, auch kritischen Geistern, der Verstand vollständig ausgesetzt. Ohne das jetzt formal rechtfertigen zu wollen, muss man sich aber vergegenwärtigen, dass das Schüren von Angst, aus welchen Motiven auch immer, die phylogenetisch sehr alten Funktionsbereiche des menschlichen Gehirns aktiviert; Bereiche, die dem willentlichen Einfluss des Neocortex nur beschränkt bis gar nicht zugänglich sind. Das Spiel auch mit ganz abstrakter Angst ist eines mit fundamentalen menschlichen Urängsten, die tief in unserer Neurophysiologie stecken und die in Extremausprägung nichts weniger als die Existenzauslöschung des Individuums bedeuten können.
Das Schockierend ist eigentlich vielmehr, dass auch heute bei ganz vielen dieser Leute, die vor Covid für eine kritische Haltung gegenüber dem Zeitgeist bekannt waren, auch jetzt, mit doch erheblichem zeitlichem Abstand offenbar nicht von ihrer Angst bzw. von deren Auswirkungen ablassen können. Das lässt sich eigentlich nur so erklären, dass wir hier von einer schweren Traumafolgestörung sprechen, woran nun ganz viele Menschen leiden, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Der von dir erwähnte Cicero-Artikel schneidet das an, ohne es aber leider entsprechend zu vertiefen. Und da ist es ein schwerer Irrtum, wenn man diese psychischen Folgen nur bei der jüngeren Generation sieht.
Das ist die rein individuelle Seite. Die andere, tja, du sagst es bereits in wenigen Worten, ist diese ständige Fortführung der 'Brutkastenlüge', wenn man diese als das 'Urvergehen' an der Klaviatur der menschlichen Emotionen seitens des westlichen Propagandaapparates verstehen will.
Da stehen wir, glaub ich, alle ziemlich ratlos da und schütteln ungläubig den Kopf darüber, dass dies genau so immer und immer wieder so wirkungsvoll eingesetzt werden kann, auch wenn das Muster so durchschaubar ist, man also davon ausgehen könnte bzw. müsste, dass die Leute darauf längst nicht mehr reinfallen dürfte.
Sie tun es, nach wie vor, und hier beisst sich der Hund selbst in den Schwanz, denn die Ursache ist nichts weniger als der Umstand, dass eben nichts dafür gemacht wird, die Menschen aus ihrer Unmündigkeit zu führen und ihnen einen vernunftsbasierten Umgang mit ihren Ängsten zu ermöglichen. Das genaue Gegenteil ist der Fall, weil Angst DAS perfekte Herrschaftsinstrument ist. Dass auch kritische Köpfe im Zweifel wieder auf ihre Angstimpule regredieren, ist bedauerlich, aber auch nicht unbedingt so verwunderlich.
Schlussendlich hängen beide Problemfelder ganz eng zusammen, und als weiterhin kritisch bleibender Beobachter bleibt meiner Einschätzung nach nicht viel mehr, als immer wieder in dieser Wunde rumzustochern und sich selbst so abzuschirmen gegen diesen Wahn, indem man sich selbst immer bewusst macht, wie diese menschlichen Urinstinkte fleissig beackert werden und, bedauerlicherweise, immer noch Mehrheiten in unseren Gesellschaften in den gewünschten Mindstate versetzen können.