Wenn Beefs und Rants und "was gibt es noch für Angizismen in der Gamer- und Jugendsprache??" passieren, sind das eigentlich Doku-Soap-Scharmützel, die mir nicht unbekannt sind. Davon mal abgesehen, dass sie gerne mal dort verbleiben. Doch auch im Gamer-Universum gab es schon in der Vergangenheit einige grundsätzliche Debatten, die auch die allgemeine Öffentlichkeit interessieren dürfte und evtl. auch sollte.
Eine davon findet gerade heute statt und hat wohl auch schon eine Monate lang schwelende Geschichte, und das, weil es eine rein politische Geschichte ist. Es bedient übergeordnet natürlich meine Herzenangelegenheit von unklaren Weg der deutschen Linken, und im folgenden Video (zum Glück betreut geguckt) wird dieses Dilemma mehr als deutlich. Ich gebe gerne zu Protokoll, dass ich persönlich noch keine solcher Scharmützel selbst erleben musste - aber es reicht mir schon, das im Video bezeugen zu müssen.
Es würde jetzt ausarten, das alles textlich zusammenzufassen - wenn Sie Sitzfleisch haben bzw. Zeit genug, sich fast zweieinhalb Stunden anzutun, dann dürften Sie im Wesentlichen darüber bescheid wissen, was das genau bedeutet. Darin werden Sie eine heftige Auseinandersetzung zwischen Vertretern der sich spaltenden linken Idee zu sehen kriegen, in persona Ervin alias Proletopia gegen den "Radikalen Demokraten" alias Dara auf Twitch. Moderiert von Holger Kreymeier (Massengeschmack-TV), der ebenfalls in die Mühlen geriet und das zu Beginn auch darlegt.
Als persönliches Fazit soll hier nur gesagt sein: Im gezeigten Einzelfall zeigt sich auf unfassbare Weise, welcher Rhetorik sich der Wokismus (also Dara) bedient, warum das mehr als nur bedenklich ist und warum wir alle(!) dafür sorgen müssten, dass der Wokismus dringend seine öffentliche Relevanz verliert. Ich erkenne am selbsternannten "radikalen Demokraten" nur radikalen Totalitarismus und übelst selbstherrlichen Narzissmus. Und das ist genau das Verhalten, das die linke Sache zum Kippen bringt. Und auch noch einen Folgeskandal vom Zaun brach, der die Plattform, auf der das Ganze ausgetragen wird, in ein zweifelhaftes Licht rückt.
Es schüttelt mich gerade extrem, und kann Ervins Adrenalin regelrecht riechen und nachvollziehen, das zum Schluss aus ihm platzt...
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epikur (ZG Blog) (Mittwoch, 09 August 2023 13:11)
Ich habe mir das eine Zeitlang angeschaut. War unterhaltsam und zeigt viel über die deutschen, woken Linken. Besonders dieser "Dara" ist so ein typischer Fall, der für Tausende von vermeintlich "Linken" steht. Keinerlei Argumente oder Sachlichkeit, dafür ganz viel Haltung, Diffamierung und überall Antisemitismus (Zitat: "Wer von Woken spricht meint eigentlich Juden!"), Verschwörungstheorien, Leugner von Irgendwas, Nazis und Schwurbler. Es ist ermüdend, aber so ticken wirklich viele Leute.
Dennoch sollte sich der gute Proletopia wieder mehr Sachthemen, Interviews und Analysen widmen. Denn das wird alles langsam zu kindisch und soapisch.
Polemicer (Donnerstag, 10 August 2023 11:03)
@epikur
Ja, dass Ervin davon immer noch zehrt und auf der Sache rumreitet, sehe ich ähnlich. Auch wenn ich jetzt noch die Begleiterscheinungen nacharbeite. Doch allmählich verliere ich ebenso das Interesse daran, wenn es beginnt, sich im Kreis zu drehen. Aber natürlich bedient er hier die Interessierten und seine Klickzahlen.
Bei den Daras und Co. hatte ich bisher nur wenig Ahnung, wie sie darauf kommen, die üblichen Labels anwenden zu können. Sie werfen Leuten wie uns beiden ja pauschal dasselbe vor und unterlegen das mit einer diffusen Annahme einer diffusen Annahme. Völlig irre.
Politikus (Freitag, 11 August 2023 10:52)
Wo die echten Themen einer neuen Gesellschaftsordnung zu finden sind.
Tatsächlich ist das Zinseszinses-Problem im Kapitalismus nicht zu lösen.
https://norberthaering.de/geldsystem/zinskritik-berger-nachdenkseiten/
Alle aufgeführten Widersprüche sind im i-Markt-Modell gelöst.
Das kann ich wegen des Umfanges hier nicht ausführen.
Hinzu kommt, dass bei der Steuerung der Volkswirtschaft nach dem legitimen realen Bedarf die Risiken der Fehlallokation von Kapital massiv sinken.
Das Restrisiko aus dem Räumen des bekannten und unbekannten Nichtwissens und aus dem Irrtum im bekannten Wissen wird aus einem Teil des Zinses auf Umlaufmittel abgedeckt.
Für schuldhaftes Verhalten haften die Verursacher.
Man kann es halt schwer verstehen, wenn man nur in den alten ökonomischen Kategorien des Kapitalismus denkt.
Im i-Markt verwandelt sich der Cashflow der Unternehmen im Organisationseigentum in deren Beitrag zur Deckung der gesellschaftlichen Reproduktionsanforderungen.
Das Organisationseigentum macht die Bürger zu Investoren über Nullzinsanleihen zur Vermeidung des Negativzinses auf zu hohe Sparvermögen als Verstopfung des Blutkreislaufes der Warenproduktion.
Der i-Markt macht aber viel mehr, er nimmt die Bereiche Bildung, Gesundheit und Pflege aus der Warenproduktion heraus und kann jene negativen Geschäftsfelder von Waffen- Drogen- und Menschenhandel obsolet werden lassen.
Und mit der Aufhebung des kapitalistischen Bevölkerungsgesetzes kann auch eine stabilisierende Sozialpolitik betrieben werden.
Die Preisbildung auf der Grundlage aller Reproduktionskosten ermöglicht es auch die Naturkosten nach lokalen und globalen Gesichtspunkten zu bewerten und damit die vernünftigsten Lösungen unzusetzen.
Politische Preise nach selektiven Faktoren, die aus einer falschen Ideologie resultieren, bewirken das Gegenteil von Fortschritt, sie führen zu Deindustriealisierung, noch mehr Umweltzerstörung und sozialer Unsicherheit.
Gleichzeitig erfolgt eine Missachtung aller demokratischen Prinzipien und die Eliten sind durch maßlose Dekadenz und Realitätsbeugung betroffen.