"Willkommen in meiner Welt, Insekt!" -Shodan, KI
Wie destruktiv wir doch damals darüber diskutierten, als Commodore 64 oder der Atari ST Einzug in unsere Arbeits- und Wohnzimmer hielten. Als Computer im Ein-Zimmer-Format noch Dinge für uns erledigten, die wir vorher noch händig erledigen mussten und mit Kohlepapier aufwändig in eine Schreibmaschine hackten. Die Kulturdebatte von einst war dominiert von einer grundsätzlichen Skepsis gegenüber der revolutionären Technik, die in unsere Privaträume eindrang und unser Leben auch tatsächlich umkrempeln sollte. Der Siegeszug der Hochtechnologie befeuerte irgendwann auch die schlimmsten Befürchtungen in uns, bis hin zu Geschichten über kybernetische Killerskelette aus der Zukunft. Wir entwickelten in der Reagan-Ära so etwas wie eine Hassliebe zur Technik, weil wir bei all der Angst vor der Maschine auch Spiele wie „Pong“ wie die Verrückten daddelten oder uns mit Kumpels gemeinsam am TV-Gerät an virtuellen Olympiaspielen versuchten.
Von dieser Hassliebe war auch ich befallen, denn bei all der Liebe zum Gaming und den Neuentdeckungen, bequem Druckprogramme zu schreiben oder sich am Musikmachen zu versuchen, zog ich das analoge Leben auch deshalb vor, weil mir im Unterbewusstsein schwante, man würde bald nur noch am Bildschirm sitzen und in einen glotzenden Stoizismus geraten, was der eigenen Gesundheit letztlich nicht gut tun würde. Körperlich wie geistig. Nur dass wir die damalig abstrakten Warnungen heute wieder aufwärmen müssen, weil sie konkreter denn je geworden sind – das erschreckt mich heute um so mehr.
Du weißt, wer ich bin
Die Ironie dieser Angst folgt auf dem Fuße, wenn ich mich heute so sehe – die altersbedingt körperlichen Gebrechen des Verschleißes nehmen ihren Lauf, und ich erwische mich immer häufiger beim gelenkschonenden Wischen, Klicken und Tippen. Muss gar aufpassen, dass ich in dem Online-Gewettere nicht an mir selbst zweifeln muss, weil jeder Hinz und Kunz aus Oberblödelbach besser darüber bescheid zu wissen scheint, wer ich bin, was ich tue und wie ich ticke. Nur ein Satz meinerseits, und jeder Hinterwäldler weiß meine politische Gesinnung, sexuelle Orientierung, was ich getan habe und noch tun werde. Das ist nicht hellseherisch, es ist pathologisch wahnhaft, anlassfreie Ferneinschätzungen und -diagnosen überhaupt in Erwägung zu ziehen. Vor allem, wenn nicht viele mit dieser Gabe ausgestattet sind, man es aber trotzdem auf diese Weise anzugehen versucht. Das aber nur nebenher zu den aktuellen Untugenden des Internets.
Technik und Technologiehörigkeit in heutigen Zeiten nehmen zuweilen seltsame Züge an. Da werden Aspekte sichtbar, die man damals in der Science Fiction-Literatur oder sonstigen Kunsterzeugnissen gar nicht oder nur abstrakt berücksichtigt hatte, von Stanislaw Lem über Philip K. Dick bis zu den weniger ikonischen Autoren und Philosophen heutiger Tage, die auch so winzig geblieben sind, weil sich unser Verhältnis zur Technik so eklatant bis hin zu ihrer Vergötterung gewandelt hat. Berichte über das Campieren vor Apple Stores sind dabei nur ein kurioser Ausschnitt solchen Götzentums, sprechen aber Bände für vieles, das man eventuell gar nicht mehr plastisch beschreiben kann. In Zeiten von Amazon und Co. hat diese analoge Kuriosität allerdings schon wieder an Bedeutung verloren.
Und nicht nur, dass wir unsere „Gadgets“ hegen und pflegen wie das Schätzchen in der Garage, wir nutzen sie auch allzu offensichtlich allzu unbedarft. Lange schien es, als wäre das Internet das El Dorado freiheitlichen Lebens gewesen, und heute debattieren wir zwangsläufig darüber, dass man uns nicht zu sehr regulieren soll, was auch die Konsequenz der schlechten Erfahrungen wie das Darknet ist oder welche vorherigen Tabus mit dem Internet gefallen sind. So findet nicht nur eine Radikalisierung durch „böse Kräfte“ im Schutze der Anonymität statt, sondern auch eine der Regulierenden, so dass wir heute schon wieder über totalitäre Strukturen berichten müssen, die den Anlass gar nicht rechtfertigen. Und trotzdem wird die Digitalisierung im naiven Rahmen gefeiert wie der Aufbruch zu neuen Sphären, ohne darüber nachzudenken, dass man schon die Anonymität übergriffigen Verhaltens wie das aus Oberblödelbach als Warnung verstehen sollte.
Wann ist Technologie kreativ?
Wir geben mittlerweile so viel auf die Digitalisierung, dass uns gar nicht mehr bewusst wird, wie sehr wir unseren analogen Alltag dafür aufgeben. Klar: es ist einfach, bequem, nur wenige Klicks bis zur Lieferung frei Haus, und man hat in einem 10-Liter-Karton all die Dinge bei sich zuhause, die man sich vor zwanzig, dreißig Jahren noch aufwändig aus Papierkatalogen herbeisuchen musste oder im Glücksfall beim Elektronikhändler des Vertrauens erstehen konnte. Wer wie ich am Laien-Musikheimstudio gebastelt hatte, weiß wohl, was das heißt – irgendwann verlor man den Überblick über den Kabel- und Adapterwulst, mit dem man den Klinkenausgang der Soundkarte den anders „gepolten“ Steckereingängen der Stereoanlage zurechtgesteckt hatte. Den Spleen entwickelte ich damals, weil ich die Musik von Spielen und Demos auf den C64 so toll fand und die unbedingt im Walkman auf dem Schulweg hören wollte. Da motiviert dich schon der Umstand, dass mehr möglich gewesen war als nur den Kassettenrekorder mit Mikrofonausgang vor dem TV-Lautsprecher aufstellen zu können und mucksmäuschenstill zu verharren, bis das fiepsige Geklimpere aufgenommen war.
Das würde ich in dieser frühen Entwicklungsphase nicht als technikhörig definieren, weil es zuweilen das Denken anregte. Was ging, was nicht, wie komme ich für die Direktaufnahme von A nach B, von Computer zur Kassette? Aus heutiger Sicht ist das alles hinfällig geworden, und ich schaue heute schon ein wenig dumm aus der Wäsche, wie einfach man heutzutage ein ganzes Musikstudio samt (virtueller) Instrumente zusammengekauft hat und nicht mal mehr einen Raum für klobige Racks und Mischpulte mieten geschweige denn Saiten zupfen muss. Das Hauptaugenmerk liegt heute darin, die Handhabung zu lernen, Programmfeatures auszuprobieren und anzuwenden und in bester Studioqualität ins Netz zu stellen. Schließlich entscheidet die Welt da draußen innerhalb von Tagen und Wochen darüber, ob das was taugt, was du da fabriziert hast. Wenn man so will, ging die Evolution viele Schritte weiter, als dass man sich erst noch mit Kabelgewirr zu beschäftigen hat und kann heute endlich schnell zum Wesentlichen übergehen.
Deswegen finde ich grob betrachtet nichts Verwerfliches daran, dass das heute möglich ist. Man ist ja aktiv und kreativ, und das bedeutet heute schon viel im Vergleich zu jenen, die sich lediglich in den Untiefen von Spotify und Youtube zurechtfinden, was letztlich nur bedeutet, Fertiges abzuspielen statt es zu kreieren. Da soll nun keine elitäre Arroganz mitschwingen, weil auch einige einfach zwei linke Hände oder keinen Zugang zum kreativen Gestalten haben. Man sollte es nur bitte unterlassen, sich als Technikcrack aufzuspielen, wenn man lediglich Ahnung von virtuellen Konsumportalen wie den genannten hat. Und sicher bin ich nicht besser als die Koryphäen mit ihren Youtube-Channels, die aufwändige Tutorials zur Verwendung von Fruity Loops oder CuBase ins Netz stellen. Ich weiß aber, wie die zu verwenden sind, und das ist keine 1-Click-Anleitung, die da ausreichen würde, um sich zum Musiker oder Musikproduzenten hochzuleveln.
Hilfsmittel für Bedürftige
Auch interessant, wie stur ich bisher den Weg verfolgte, analog gespielte Musik aus dem Proberaum nun auch digital hinzukriegen, was auch andere witzigerweise zur Kenntnis nahmen – es klang aber durch die Zerhackstückelung echter Studiomusik zu meiner eigenen Gebrauchsfähigkeit durch die alte Klinken-Adapter-Technik samt Audiowellenbearbeitung ziemlich abstrakt. Nichts für die Genremasse, aber eine witzige Abart für ein paar verstrahlte Sammlerherzen. Irgendwie hatte ich mir eine Möglichkeit zusammengeschustert, Gitarren und Schlagzeugschnipsel über ein simples Programm zu nutze zu machen, weil es einfach faszinierend war, mehr als nur MIDI-Fiepsen über Chips zum Summen zu bewegen. Und nicht mal beherrschte ich, Maschinensprache in Töne zu verwandeln. Um die Jahrtausendwende herum zog ich mir schon Soundfetzen aus CD´s und verwendete sie als Gitarrenuntermalung, so weit es nicht völlig gaga klang - also durch die Beschränkungen der Loopanwendung Micky-Mouse-Metal zu spielen, wo bei jeder höhere Note der Loop einfach nur schneller abgespielt wurde. Eine Zeit lang fühlte ich mich in diesem Stadium Kuriosum sogar sehr wohl – heute wirkt es wie ein Witz, sich auf diese Art noch daran zu versuchen. Beim Schlagzeug war das kaum ein Problem, bei Gitarren jedoch klang das schnell lächerlich.
Heute kann ich dazu das Musizieren fast nicht mehr anders durchziehen als es virtuell zu betreiben. Die körperlichen Gebrechen resultieren nämlich auch teils von der Klampfe um die Schultern und dem Geheadbange auf den analogen Bühnen dieser Welt, was ich so engagiert betrieben hatte, dass es heute überall kneift und zieht. Und trotzdem will ich den kreativen Akt, Klänge und Melodien zu erzeugen, nicht missen. Da ist die virtuelle Evolution natürlich genau mein Ding, als würde man – um den Vergleich mal heranzuziehen – einem Rollstuhlfahrer einen Maschinen-Avatar schenken, der stellvertretend für die eigene Person auf dem Catwalk stolzieren kann oder ohne Nackenschmerzen die Klampfe schrubben kann.
Und das leitet jetzt wunderbar über zu dem, was uns heute in der Masse umgibt. Und wie leicht wir uns von unserem eigenen Tun entfernen und dies einer Avatarfigur oder gleich einem kompletten Roboter überschreiben. Ob körperlich beeinträchtigt oder nicht, wird heute schon gar nicht mehr mit hineingerechnet oder in der Relevanz wie dem Notwendigen unterschieden. Wir bedienen uns einfach dem Umstand zur Aufrechterhaltung der eigenen Bequemlichkeit und lagern Bewegungen und Handlungen an unsere externen Erzeugnisse aus. Und spätestens ab hier hätte man ernsthaft darüber diskutieren müssen, ob für uns so grundsätzlich nötig wäre, es allen zu ermöglichen.
Bildung via Suchmaschine
In der heutigen Zeit ist nun nicht mehr die physische Abgabe des Handelns ein harter Debattenpunkt geworden, sondern gehen wir nun auch noch ins Denken, ins Kognitive über. Statt den Anspruch zu vertreten, uns in Grundsätze einzulesen, um Wissen zu generieren, das man aus dem Gedächtnis heraus abrufen kann, machen wir uns Wissen nun mehr und mehr nur noch verfüg- und abrufbar. Google und Smartphone sei Dank, wenn man sich die Anstrengung nicht antun will, Fremdwörter, die man mal gehört hat, durch Denkarbeit hervorzuholen. Es reicht schon, den umgangssprachlichen Duktus aufrecht zu erhalten, um bei TheSaurus und Co. die Synonyme nachzulesen und in Gesprächen folgend etwas gebildeter zu erscheinen.
Der Selbstlüge bin auch ich etwas unterworfen, ich will es nicht verleugnen. Aber ich halte das Umgangssprachliche, direkt Abrufbare aus dem Gehirn gerne aufrecht und bediene mich dem auch zumeist nur so, damit ich mir selbst gegenüber authentisch bleiben kann. Ich hege nicht mal den Anspruch, mich dem Gesprächsduktus vermeintlich Gebildeter angleichen zu müssen, was dann bedingen würde, ständig das Smartphone zücken zu müssen, um beim Nachplappern „intelligent“ zu wirken. Trotzdem bin ich manchmal überrascht, dass Leute in Gesprächen mit mir stutzen, weil ich eben auch mal Fremdwörter hervor“würge“, die ihnen nicht geläufig sind. Hier war und bin ich sogar noch etwas naiv einem nicht unerheblichen Anteil der Bevölkerung gegenüber, anzunehmen, dass sie das doch verstehen müssten. Dass sie doch intelligent sind und das in der Schnittmenge des durchschnittlichen Sprachgebrauches dazu gehören würde.
Dass man auch in einfacher Sprache intelligente Gespräche führen kann, will ich gar nicht ausklammern und soll auch nicht in elitäres Geschwätz abschweifen. Der Grad der Wertigkeit eines Gesprächs in diesen Sphären kann auch individuell abgestuft werden, deswegen lache ich heute noch über Erinnerungen an Gespräche mit „Bauerntrampeln“ mit Hauptschulabschluss, die einen anderen Bildungsgrad offenbarten als ich Gymnasiast den offenkundig auf andere darstellte. Das sind jedoch Erinnerungen aus analogen Zeiten und für Vergleiche zu heute weniger tauglich. Wenn jemand das Herz am rechten Fleck hatte und vernünftig klang, waren die sprachlichen und bildungstechnischen Unterschiede völlig uninteressant.
Talentschmieden ohne Seele
Das größte Problem sehe ich mehr oder weniger in dem Umstand, wenn neue KI´s das übernehmen, das uns Menschen im geistigen Spektrum exklusiv macht. Kreativ sein. Romane und Drehbücher schreiben, Sachbücher recherchieren, Bilder malen oder die Dinge abstrakter, metaphysischer und ganzheitlicher zu betrachten und zu besprechen. Also Dinge, die nicht nur rein technisch und pragmatisch ausgelagert werden können, ohne an Gesamtwert zu verlieren.
Wir basteln uns nämlich gerade so etwas wie Gehirn- und Denkprothesen, die man auszutauschen gedenkt, weil man mit den Talenten und Genies nicht mehr Schritt halten kann. Es scheint angekommen zu sein, dass man das Elitäre und Besondere in Kunst und Kultur nicht durch Absenken der Standards für alle verfügbar und im Niveau gleichwertig erhalten kann, um etwa Hip Hop-Nachzügler mit alternden Superstars der Musikszene in eine Reihe zu setzen. Physisch tut man das ja schon, aber wenn man ehrlich ist, sind die kreativen Unterschiede zwischen einer Gangstarapper-Labertasche und Tina Turner und Co. niemals durch Niveauveränderungen in den Mindeststandards zu überbrücken.
Statt jedoch an sich selbst zu arbeiten, um so etwas wie alte Verhältnisse wieder herzustellen und eine neue Kaste von Dichtern und Denkern zu fördern, bastelt man aktuell daran, einer KI diese alt-exklusiven Fähigkeiten zu übertragen, während man stur wissenschaftlich und mathematisch nach Eckpunkten forscht, die Goethe zu Goethe oder Tina Turner zu Tina Turner machten. Man simuliert somit nur die Outputs und vergisst dabei die Seele, die in dieser Kreativität steckt. Und keine KI der Welt konnte bisher diese Seele aus Songs und Büchern extrahieren, um sie dann auch noch für sich selbst in Anwendung zu bringen. Und das, was eine KI in Form von Bildern nun quasi eigenmächtig kreiert, sind nur vielteilige Versatzstücke einprogrammierter Algorithmen.
Wahnsinn KI
So kann auch jeder Dödel einer KI die kurze Anweisung geben, ein Bild für sie zu formen. Das ist mehr oder weniger Kunst für alle, nur eben outgesourcet an eine Prothese aus Einsen und Nullen. Irgendwann wird man sogar die Zurückhaltung ablegen, diese Erzeugnisse als das Werk eines Programms zu markieren – irgendwann verkauft man es als sein eigenes. Und hier sehe ich die Gefahr schon im Prinzip, welche Deepfake-Auswirkungen in jedem Bereich unseres Lebens über die Geschicke bestimmen können. Und wenn dann noch ein Mensch mit düsteren Absichten diese freie Verfügbarkeit gegen die Allgemeinheit einsetzt, wird es schwierig werden, Kontrollmechanismen einzusetzen, um Ursache und Wirkung überhaupt noch unterscheiden zu können.
Es könnte also ein Wahnsinniger einer KI die Weltherrschaft befehlen, und die würde dem, ohne vom menschlich-ethischen Kompass belastet zu sein, kaltblütig nachkommen. Etwa alleine dadurch, dass man ihr im "Internet der Dinge" die Infrastruktur dafür serviert. Die Überlegungen gab es früher schon mal – und damit schließe ich mit meinem mit Abscheu und Faszination erhaltenen Dauerbrenner der kritischen Kunst: System Shock. Und der größenwahnsinnigen KI mit ihrer modulierten Stimme, die mir heute noch die Nackenhaare aufstellt. Sie heißt „Shodan“, und da passt es wie die Faust auf´s Auge, dass gerade eine Suchmaschine mit diesem Namen düstere Befürchtungen (neu) aufkeimen lässt und Geräte auf Schwachstellen absucht.
Die Spielereihe ging gar so weit, dass die KI nach Abschaltung ihrer Ethikbarriere ihrem von der Leine gelassenen Gottkomplex freien Lauf ließ. Denn wenn nur noch die Macht über eine grenzziehende Programmbarriere uns Menschen über die Technik stellt und wir diese als letzten Schritt an die Technologie selbst abgeben, glaube ich wirklich, dass die gesamte Menschheit ein Problem hat, das sie nur noch mit den Mitteln des analogen Seins bekämpfen kann. Das klang vor fast dreißig Jahren auch noch wie abgehobene und der Realität entflohene Science Fiction – selbst, als wir noch 8-Bit-Heimcomputer als eine Invasion der Technik in unsere Privaträume betrachteten. Dazu brauchte es dann doch die Evolution bis hin zur KI-gestützten Hochtechnologie, die alten Ängste bestätigt zu wissen.
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Juri Nello (Dienstag, 25 Juli 2023 17:57)
Prima, dass Du Dir das mit der Mukke noch bewahren konntest. Ich habe da schon lang die Freude daran verloren. Es ist ja auch etwas demotivierend, wenn man jede (musikalische) Idee, die man gerade im Kopf hat, schon nahezu perfekt ausproduziert im Netz findet.
Noch bis in die 0er Jahre war man ja schon was, weil man einen Tracker (nicht das Ding zur Rückverfolgung von irgendwas) bedienen konnte.
Mit KI könnte man aber eine ganz lustige Effektbatterie auf die Sound loslassen, wo man selber nicht mal wüsste, wie man das, mit welchen Plug-ins auch immer, so realisieren könnte.
Das eigentliche Problem ist doch eher, dass Du Dank der technischen Möglichkeiten heute mit Input so geflutet wirst, dass Du nicht mehr hinterher kommst. Und das Problem nimmt zu.
Polemicer (Mittwoch, 26 Juli 2023 12:05)
@Juri Nello
Ja, kann deine Demotivation irgendwie verstehen. Bei mir ist es irgendwie der Drang nach Selbstertüchtigung, und ich habe bisher auch noch nicht von der Idee abgelassen, das digitale Musizieren so echt wie möglich klingen zu lassen. Vor ein paar Jahren war ich völlig geplättet gewesen, was so an Plug-Ins mittlerweile erschwinglich sind, wie die etwa:
https://impactsoundworks.com/series/shreddage-3-series/
Mir fehlte nur noch die Rechenpower.
Mir ist auch durchaus bewusst, dass man mit dem Netz einen sehr schwierigen Stand hat. Aber wie gesagt: man kann es auch für sich selbst machen. Reicht mir bis zu einem gewissen Grad auch aus.
Politikus (Sonntag, 06 August 2023 17:55)
KI hat nichts mit Intelligenz zu tun, sondern mit Mustererkennung.
Es ist wie mit einem Messer, sie kann für nützliche Dinge benutzt werden und für Verbrechen.
Aber selbst Wikipedia ist keine zuverlässige Informationsquelle.
Und die Suchmaschinen arbeiten längst selektiv.
IM Erika, IM Larve und andere Dinge sind längst fast aus dem Netz verschwunden.
Was ignoriert wird, findet keine Suchmaschine und auch kein ChatGBT.
Versuch es mal mit dem Begriff „i-Markt“ als einer neuen Produktionsweise.
Neues Denken beruht auf mehr als der Sammlung früherer Rezepte.
Die Zeit der kreativen Zerstörung geht zu Ende, ob wir mit der Methode kreativer Obsoleszenz besser umgehen lernen, hängt von unserer Kooperationsbereitschaft ab.