Wer bin ich? Nur um mal kurz anzureißen, dass ich bisher kein bequemes Leben hatte, indem man sich der vorherrschenden Meinung anbiedert, hier mal eine kurze Liste über die Dinge und Persönlichkeitsmerkmale, mit denen ich am Mehrheitswillen angeeckt oder gescheitert bin:
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Ich habe mich nicht mit mRNA spritzen lassen.
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Ich vertrete nicht die Meinung, dass man einem zweifelhaften Staat Kriegsgerät in den Rachen schiebt.
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Ich denke, wir müssten das mit der Klimakrise noch mal eingehender untersuchen statt sich in apokalyptischen Alarmismus zu versetzen.
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Ich habe schon des Öfteren hören müssen, dass ich querulantisch wäre.
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Ich habe schon öfter gehört, dass man mich dafür lobte, Dinge anzusprechen, über die andere sich keine Gedanken gemacht haben.
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Ich versuche, eigene Stile zu entwickeln, wenn ich kreativ bin.
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Ich wurde schon mal als Eigenbrödler bezeichnet.
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Ich gelte bei nicht wenigen Menschen als „schwierig“.
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Ich rede bei keinem Thema mit, wenn ich keine Ahnung davon habe und/oder es mich nicht interessiert.
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Ich beurteile nach meinem intuitiven Empfinden oder indem ich mich sachlich schlau mache und nicht durch das Gerede anderer.
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Ich renne nicht in den nächstbesten Laden, um mir etwas zu kaufen, weil es jeder hat.
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Ich gebe Fehler offen zu.
Diese und noch weitere Punkte sollten jetzt lückenlos belegen, dass ich ein selbstständig denkender Mensch bin, der sich einzig dadurch – personenabhängig - einhegt, seine Meinung offen zu sagen, weil er weiß, wie mies einige darauf reagieren könnten.
Jetzt die Pointe: Jemand warf mit letztens vor, dass ich ein Mitläufer wäre. Weil ich bei etwas auf formelle Richtigkeit aufmerksam gemacht habe. Ja. Mehr war nicht. Ich gehe jetzt in den Keller zum Lachen, da brennt noch Licht.
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Holgi (Samstag, 17 Juni 2023 07:35)
Das deckt sich mit meiner Philosophie, weswegen ich hier ja auch gerne mitlese.
Bei dem "Mitläufer" hast du wahrscheinlich nur den Baerbockschen Diskurswechsel um 360 Grad verpasst.
Kein Angst, ist nächste Woche sicher wieder alles ganz anders ...
Polemicer (Samstag, 17 Juni 2023 13:53)
@Holgi
Wirklich anders wird da nichts mehr. Ich habe jetzt mehr als 3 Jahre gedacht, dass sich das einigermaßen wieder einrenken würde. Aber Pustekuchen. Anderes Thema legitimiert dieselbe Scheiße an Wortentgleisungen. Der Doppelsprech (ich hatte eben fast Deppelsprech geschrieben) ist - und da lege ich mich fest - nach Corona irgendwie Standard geworden. Ich habe zwar bei der Anekdote herzhaft gelacht, aber irgendwie ängstigt mich mittlerweile diese Konsequenz an dummdreistem Verhalten.
Holgi (Sonntag, 18 Juni 2023 07:34)
Doppelsprech verschwindet nicht. Aber es verzerrt die politisch gewünschte Realität in einem Maß, dass sie nicht mehr plausibel ist. Mal sehen, wie lange das noch klappt.