Holger Kreymeier und Massengeschmack-TV ist mir immer mal wieder positiv aufgefallen, wenn vor allem Kritik gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk nötig wird.
Gleichzeitig verzweifle ich über die Frage, was denn mit Georg Restle los ist. Früher war "seine" Sendung "Monitor" eine Koryphäe des kritischen Journalismus. Heute stellt er sich als "Bollwerk der Demokratie" hin und merkt nicht mal, dass er sich dabei selbst um seine Glaubwürdigkeit redet. Wenn kritisch, dann will das Format heutzutage überall Rechtsradikale erkannt haben, die den Staat delegitimieren würden. Restle beruft sich auf die journalistische Neutralität und meint zwei Sätze später, ohne Haltung würde es nicht gehen. "Monitor" hat sich in der Vergangenheit sehr kritisch mit dem Verfassungsschutz befasst - heute sieht sich Restle als dessen größter Verteidiger.
Im politisch einzuordnenden Spektrum ist das nicht irrelevant - das Magazin war schon immer mehr oder weniger links. Und ist so ein Paradebeispiel dafür, was "links" nicht mehr ganz richtig im Kopf ist: Alles außer sie ist rechts. Und sich ständig von etwas distanzieren zu müssen, führt früher oder später ins Abseits. Das Vetrauen in den ÖRR ist so niedrig wie nie, auch wegen der Haltung/Gesinnung, die Herr Restle angeblich nicht vermittelt.
Natürlich wird dieses Interview von jemandem geführt, der nur als Stichwortgeber und Ja-Sager fungiert. Also in der Blase, die dem Elfenbeinturmler angenehm ist.
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Holger (Samstag, 04 Februar 2023 11:32)
So viele ehemals ernstzunehmende Leute haben es sich einfach im warmen Nest des staatsfinanzierten ÖRR bequem gemacht.
"Die Anstalt" ist damals z.B. auch sehr gut gestartet, mittlerweile aber wohl weichgespült.
Es ist halt immer wieder das gleiche Lied: Wes Brot ich ess...
Vertrauen braucht der ÖRR und die Politik nicht mehr. Nur noch Gehorsam.