Die Sache mit dem Krieg ist eine Sache, wie wir sie bei jedem Weltevent die Tage mitmachen: es geht in den Scharmützeln im Grunde nur darum, wessen geglaubt weise Vorhersagen eintreffen. Viele suchen ihr Heil in der Kunst der Hellseherei, und die Lager haben so ihre eigenen Logikketten, die sie vortragen. Das „Woffen-Woffen-Woffen“-Lager sieht Putin, wenn wir nicht all unser Kriegsgerät über der Ukraine ausscheißen, schon an der Grenze zu Polen stehen, andere sehen die Ausscheißerei als Grund für einen neuen Weltkrieg. Wie man es dreht und wendet – es wird nicht gut ausgehen. Und dass Putin sich da in der Region nun doch zum kriegerischen Mittel griff, ist im Grundsatz natürlich eine Sache, die man nicht hätte gebrauchen können.
Doch wenn ein Krieg läuft, kann man nicht einfach alles auf Stop oder den Putin-Killswitch schalten und hätte seine Ruhe – man muss die Situation akzeptieren und mittendrin Entscheidungen treffen, die ein wenig hellseherisch sein müssen. Man muss die Dynamik von Kriegen kennen, man muss kriegsstrategisches Hintergrundwissen besitzen und man muss Vergleiche ziehen können, die in die richtige Richtung zeigen. Und: man muss die Folgen berücksichtigen, direkt wie indirekt.
Wenn aber ein Grünen-Zottel jedes G36 beim Vornamen kennt, weil er einen - inwiefern auch immer gearteten - Gratisgroll gegen einen Machthaber hat, sollte man eigentlich ein paar Schellen verteilen, bis ihm die fettigen Resthaare ausfallen. Natürlich wird auch Strack-Zimmermann, diese FDP-Vorzeigetranse, in den Medien entsprechend durchgereicht, weil sie mal wieder die feuchten Träume irgendeiner Solidaritätsmacke in den Redaktions- und Lobbyfluren bedient. Man sollte sich schon mal daran erinnern, dass dieses Fehlgewächs schon seit Corona „mitmacht“. Da kriegt sie mich aber mal so überhaupt nicht, die ist so sympathisch und empathisch wie der T-1000. Schellendauerfeuer wäre das einzige, was ich hier befürworten würde, nur wächst sie eben wieder zusammen wie der Flüssigmetallmann und macht einfach weiter wie bisher.
Und dann spült sich wieder mein ganz besonderer Freund an die Oberfläche, von dem man dachte, die wäre endlich in der Versenkung verschwunden. Melnyk ist ein derart unverbesserlicher Hetzer, dass ihm keine Schelle wert wäre. Schellen – das hat so etwas Liebliches, Symbolisches an sich, und letztlich würde man sie real auch nicht unbedingt austeilen. Egal, wie unsympathisch man jemanden finden mag. Aber Melnyk – der ist so eine „Dunkle-Gasse“-Angelegenheit. Oder Keller: zwei gehen runter, einer kommt rauf. Da passt nichts dazwischen, keine Zwischentöne, keine Selbstrelativierung, kein Verständnis, keine Ironie - nichts. Eigentlich nur noch die Ankündigung, dass der mir ja nicht auf der Straße begegnen soll. Ich gehe selten so weit, solche Worte zu finden. Und die spucke ich dazu jeder Person entgegen, die diesem widerlichen Faschisten auch noch begeistert Beifall spendet.
Dazu lässt er sich auch noch mit Weißbier volllaufen, weil Scholz nun „endlich“ eingeknickt ist. Kaum geschehen, hagelt es die nächsten Forderungen. Kampfjets. Selbstbedienungsladen deutsches Waffenarsenal, und immer scheinen die Deutschen die Adressaten. Scheinbar sind wir wahrhaftig die blöden Idioten, die man nur so lange nerven muss, bis man sein Spielzeug bekommt. Was ham se denn noch so im Regal? Schiffe? Berufssoldaten? Atombomben kann man ja dann beim Ami-Kumpel auf deutschem Territorium anfragen. Weit hin ist es ja nicht mehr, bis die Ukraine besser bewaffnet ist als drei durchschnittliche Staaten mit Eigenschutzanspruch zusammen. Eigentlich völlig verrückt, wie völlig kriegsbesoffen man einen völlig beschissenen Staat wie die korrupte und Fascho-gesprenkelte Ukraine so mit Waffen versorgen kann. Sie haben sich ja jetzt jahrelang versucht, an Putin abzuarbeiten, konnten keine größere Wirkung erzielen (trotz Krim), doch jetzt schraubt sich das mit einem rhetorischen Treibmittel so schnell nach oben, dass es nicht mehr lange dauert, bis die glühenden Augen nur noch eines verraten können: der Westen will den Krieg als Gesamtpaket, auch wenn er ihn nicht begonnen haben mag. Corona war dabei Übungsmodus, wie aggressiv man sein muss, um auch großen Teilen der Bevölkerung die Zustimmung zuzusichern, den Rest kann man mit Etikettierungen die Glaubwürdigkeit entziehen.
Also machen wir Safari, kurven vom Marder über den Puma zum Leoparden, und kein Ende ist in Sicht. Wer weiß... vielleicht sind wir in wenigen Wochen schon beim Tiger, Löwen, Gorilla und – weil da größen- und gefährlichkeitsmäßig aktuell nicht mehr viel geht – bei Tyrannosaurus oder Velociraptor. Wer weiß... haben wir bald Verhältnisse wie im Jurassic Park, wenn auf der Insel der Strom ausfällt? Wenn ja, werden die Sofabellizisten ganz blöd aus der Wäsche gucken. Haben die denn schon ein Tier für die Atombombe ausgewählt? Sprengkopf Rex – wäre das was? Sollte das irgendwann spruch- und abwurfreif werden, können wir uns auch gleich ganz in die Urzeit zurückbomben und „Guck maaaa, der Rexiiiii, hihi!“ kichern.
Und immer wieder starren sie auf den Bundeskanzler, nerven ihn, weil er in der Frage die Merkel macht. Keine deutlichen Worte findet, obwohl er ständig von Unterstützung redet, jedoch nie eine in sich geschlossene Aussage tätigt. Ich weiß nicht, ob ihm das sein Gewissen einredet, aber das letzte Quäntchen Entscheidungsrest, der fehlt, wird regelmäßig an die entsprechenden Minister abgegeben. Lambrecht tat es nicht, also kann man es ja jetzt mit Pistorius probieren, der auch prompt die Rolle annimmt. Und zack! - the leopard´s freed. Und die Grünen jubeln. Unfassbar. Man kommt nicht umher zu behaupten, die haben zu viele Zoos mit massiven Gittern besucht, um sich nicht vorstellen zu können, was es bedeutet, wenn man so ein Vieh ungefiltert vor sich stehen hätte. Und gleichzeitig zu viel Playstation gezockt. Anders kann man es sich nicht erklären, wieso sie so spielerisch damit hantieren. The leopard´s freed – hihi, kicher, wow! Als wäre es alles harmlos, wenn man unidirektional auf dem Sofa Krieg spielen will. Scheinbar hilft es nur noch, sie zwangszurekrutieren, ab an die Front zu schicken und dann: schaun mer mal, ob die Maulhelden noch so arglos mit triebgesteuerten Tierarten hantieren. Im Schützengraben sitzen und kichern, wenn sie gerade ein Tiger-Panzer beschießt. Nur dann hilft keine Gamepad-Taste, wenn´s eng wird...
Da müsste doch endlich mal ein Korrektiv her. Irgendwas oder irgendwer, das denen mal in die Parade fährt. Ja gut, die gibt es, aber das will man in der „Zeitenwende“-Politikblase nicht hören. Und wie schon wie bei Corona dürfen ein Vad oder Varwick als Streeck-Version im Kriegsgebrabbel ab und zu mal was dazu loswerden, immerhin. Trotzdem sind die oben Genannten diejenigen, die man am wirksamsten und ständig wiederkäut und ihnen damit eine thematische Überrelevanz verschafft. Feigenblätter als Scheinobjektivität gibt es mit den V-Männern obendrauf, natürlich wird das gepflegt ignoriert oder via Melnyk und Co. diffamiert. Wie wenig Bock ich auf dieses öffentliche Bild und die Rhetorik habe, kann man wohl rauslesen.
Ich kann und will es nicht mehr erklären. Mittlerweile kann man die Dinge nur noch wiedergeben und sarkastisch kommentieren. Wenn es doch nur die Aufstellung von Figuren wäre, die als statische Angelegenheit mit und durch eine neutrale Macht in die Schranken gewiesen werden könnte. Aber das ist Wunschdenken – und schon kommt die nächste ideologische Verstrickung ans Licht: durch den Ex-öffentlich-rechtlichen Ungeimpften-Hetzer Michael Stempfle. Huiii, das war aber überraschend, wie sehr er noch Pistorius Tage zuvor noch über den grünen Klee lobte und quasi auf dem Fuß folgend in dessen Ministerium wechselt. Ja, ehrlich – es hat viele überrascht, aber das Timing und diese offen zu Schau gestellte Anbiederei... sprachlos macht es einen, wie dummdreist man sein kann.
Jetzt hat auch noch die ARD ihr Spiegel-Momentum. Scheinbar will niemand mehr in der neutralen Ebene arbeiten und lieber irgendwie, irgendwas zu irgendwem Stellung beziehen. Und natürlich mehr Geld verdienen. Neu ist das nicht (Steffen Seibert anyone?). Aber es wird immer offener sichtbar oder man ist so blöd wie Stempfle und irritiert mit solchen Aktionen. Wahrscheinlich dürfen wir uns eine bestimmte Nebenfrage bei jedem Tagesthemen- oder Zeitungskommentar antrainieren und sie reflexartig mitstellen: Wer bezahlt diese Meinung? Oder: Welche Jobaussichten verbindet der Kommentator mit seiner einseitigen, aktivistischen Weltsicht? Auch beim Spiegel muss man sich jetzt erklären, dass einer der ihren den Journalismus nur als Ventil für seine Weltsicht gebrauchte und letztlich doch lieber seinem Aktivismus durch einen Organisationswechsel frönen will.
Im Grunde stellt sich dies wie eine Unart dar, in der man wohl keine Lust mehr auf Differenzierung hat. Und da ist der Journalismus, der neben Meinungskommentaren ja auch eine mäßigende Funktion einnehmen sollte, für solche Figuren genau das Falsche. Das erklärt auch das gespannte Verhältnis des Bürgers zur Presse, wenn so viel Meinung im Faktencheck steckt. Dazu kommt, dass man nicht mehr gewillt ist, sich dieser Mäßigung anzunehmen und mit ihr zu arbeiten. Mir kommen da ihre Gesichtszüge und die Gefühle in den Sinn, wenn das Menschliche, Persönliche allzu sehr überwiegt – ihnen könnte man wohl den Ekel über Var- und Varwick-Aussagen im Gesicht ablesen, und dann müssen die auch noch ihre Wortwahl überdenken. Ein bisschen Ventil bieten dann die Tagesthemen-Kommentare, aber trotzdem ist das nicht genug zum Dampf-ablassen. Glücklich wird man letztlich nur mit Agenda bestimmter Organisationen, die Übergangsphase stößt jedoch vor viele Köpfe. Bumpf. „Ja, wie jetzt?“
Natürlich hat sich Stempfle nicht mit dem Posten eines regionalen Ministeriums zufrieden gegeben. Da musste schon ein Bundesamt her. Also ist Pistorius für ihn nur gut genug, weil der jetzt die große Geige spielen darf. So weit reichte die Überzeugung bisher dann wohl doch nicht, dass man nicht schon vorher von der Redaktion Abstand nahm. Da muss schon ein Amt her, mit einer üppigen Grundversorgung samt nicht zu verachtenden Pensionsansprüchen auf Kosten der Bürger. Was anderes lese ich daraus nicht außer einem Söldner-Dasein, der sich nun für den Rest des Lebens finanziell freigeschaufelt hat. Den Aktivismus gibt es mit der passenden Gelegenheit noch als Zubrot. Doch wer weiß, was diese Egomanie noch bewirkt, wenn man im Kuscheldeckchen der staatlichen Alimentierung noch sorgenfrei Waffen liefern kann – und mit jedem Kriegsgerät durchschnittlich ein Menschenleben auf dem Gewissen hat. Ein Gewissen müsste man noch haben, um sich selbst zu verachten. Das nennen sie dann Solidarität und Hilfe im falschen Moraluniversum. So etwas kann man allerdings nicht vorhersehen.
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