Die TOP-Meldung zuerst:
Die Impfpflicht ab 60 ist gescheitert.
Ja, es ist ein guter Tag am 7.4.2022. Deutlicher als gedacht wurde keine der Optionen im Bundestag durchgebracht, und das ist gut.
Allerdings ist die Sache wohl noch nicht vom Tisch, weil Lauterbach gar nicht an Aufgeben denkt, und auch die Grünen überschlagen sich auf Twitter mit Lockdown-Androhungen. Die kommen natürlich nicht von ihnen als präventives, totalitäres Mittel aus dem "Instrumentenkasten", sondern wird nun der höchstwahrscheinlich eintretenden Herbstwelle zugeschrieben.
SPD, Grüne und etliche ihnen affine Medien (Spiegel, ARD, etc.) rühren schon mal die Werbetrommel für die Schließungen als Drohkulisse. Natürlich evidenzfrei und mit spürbar enttäuschtem Unterton über das Scheitern. Die Geschichte ist also nicht vorbei, noch lange nicht. Wir führen hier eine Auseinandersetzung über Egomanische, die ihren Willen nicht bekamen. Und die schlagen nach meinen Erfahrungen gerne so lange zurück, bis man sie gewaltsam aus ihren Machtpositionen entfernt.

Die untere Hälfte könnte auf Selbstversorger-Zeiten schließen, die andere auf Hungerstreik. Das ist woke.
Die Pandemie läuft jetzt auch bei uns aus. Wie immer langsamer als woanders, aber es gibt Anzeichen. Besondere Bedeutung kam dieser Meldung zugute, in der sich der Ethikrat nach Monaten der Zurückhaltung wieder zu Wort meldete und Töne anklingen lässt, die man so nicht vermutet hätte. Auch große Teile der Medien werden konkret kritisiert:
"Besonders interessant ist dabei die Kritik an der deutschen Medienlandschaft. So sei es die Aufgabe von Massenmedien, „das strittige Für und Wider von Maßnahmen“ hör- und sichtbar zu machen, heißt es. „Der kritische Teil dieser Aufgabe“ sei zu Beginn der Corona-Krise nicht immer im wünschenswerten Maß erfüllt gewesen.
Zwar mag die Zurückhaltung angesichts der Größe, der Neuartigkeit sowie der „Plötzlichkeit“ der pandemischen Problemlagen durchaus verständlich und berechtigt gewesen sein, so die Ethiker. „Im weiteren Verlauf der Pandemie jedoch wurden selbst offenkundige Fehlentwicklungen von einem sich selbst als ‚konstruktiv‘ oder ‚gemeinwohlsensibel‘ verstehenden Journalismus kaum in der notwendigen Deutlichkeit aufgegriffen“, so die Autoren weiter."
Zum Vergleich: Der Spiegel etwa versteckt die Medienkritik in einem unscheinbaren Satz am Ende des Artikels.

Die Briten sind uns wieder einigem voraus. Wenig überraschend. Erstaunlich ist indes, dass die Meldung in der FAZ erschien. Gerade, weil Kinder oft ein Reizthema in der Maßnahmendebatte waren und sind. Die Folgen, auf die Kritiker immer wieder hingewiesen hatten, werden wohl immer sichtbarer.
Dieses Interview ist ein Lehrstück. Von Tamara Wernli bin ich eine offene Art gewohnt, von FFF-Aktivisten nicht. Doch scheint dem nicht so, denn ist die Klimabewegung nicht so homogen, wie sie sich gibt. Der Ortsgruppenführer Jannik Berbalk ist eine sehr angenehme Ausnahme, meinen höchsten Respekt für diesen Mann, mit dem ich selbst gerne ein bisschen diskutieren würde.
Die Martenstein-Geschichte, die darin einen vorläufigen Abschluss fand, hatte noch einen Wurmfortsatz, den man erst später einbrachte. Ich finde die Idee schon witzig provokant (Porschart halt), die Ankündigung der WELT, eine Anzeige beim Tagesspiegel schalten zu wollen, in die Tat umsetzen zu wollen. Dass der Tagesspiegel diese allerdings ablehnte, ist so bezeichnend für das Käseblatt wie die zu Ende geglaubte Story nur weiter zu strecken.
Sahra Wagenknecht ist und bleibt polarisierend. Für mich ist sie eine der wenigen Politikerinnen, die noch einigermaßen rationale Argumente zu einigen der Themen findet, eine Stimme der Vernunft in dieser überemotionalisierten Politiklandschaft. Hier im Interview.

Wenn eine Fachfremde einen Fachidioten als das Maß aller Dinge betrachtet. Von der einstigen Küchenhilfe sollte man allerdings keine geistreichen Kommentare in Sachen sperriger Medizin erwarten...
Ruth Schneeberger von der Berliner Zeitung bringt es auf den Punkt - dieser Kommentar vereint alles, was in dieser kippenden Situation zur Öffnungsdebatte und zur Impfpflicht zu sagen ist.
Etwas überraschend, aber gut lesbar ist diese Pro-/Kontra-Kolumne zum Ende der Maskenpflicht in der FAZ. Und zwar beide Meinungen, möchte ich betonen.
Karl Lauterbach ist wahrlich der Allerbeste. Selbst der Focus kriegt sich nicht mehr ein vor Freude.
Eine Empfehlung meinerseits an Ihrerseits - Jasmin Kosubek ist mir erst in der Pandemie ins Bewusstsein gerückt. Bei "Der fehlende Part" stach sie sehr positiv heraus, jetzt versucht sie es nach ihrem Ausstieg bei RT DE alleine. Eine angenehme und intelligente Person, die kritisch nachhakt. Nun mit ihrem eigenen Youtube-Kanal.

Symbolbild, das für sich spricht. Wenn des Geistes Kinder die Erzeuger frisst.
Netzfund

Ein seltsamer Fall um diesen Artikel in der WELT - angeblich wegen Qualitätsproblemen wieder offline genommen, nach nur drei Stunden. Das Internet vergisst aber nicht, und so schwappte der Artikel über die #Ichhabemitgemacht-Kampagne doch wieder hoch.
Die Linke hat nun ein sehr ernstes Problem. Es fällt mir schwer, das eindeutig einzuordnen, aber momentan schwanken die Aussagen potentieller Linke-Wähler darin, dass sie wegen der woken Anbiederung oder andererseits wegen Sahra Wagenknecht die Linke nicht wählen wollen. Nach meinem Duktus ist aber weniger Wagenknechts Popularität und ihre polarisierenden Statements der eigentliche Grund dafür, sondern zum einen der aufgeploppte Linke-MeToo-Skandal sowie die Annäherung an das Mehrheitsnarrativ. Dass nun Susanne Hennig-Wellsow abtritt, ist nur ein Symptom für den dauerhaften Niedergang einer Partei, die sich mal als wahre Arbeiter-Alternative aufstellte und von ihren Kindern gefressen wurde. Eine echte Analyse sowie Aufarbeitung steht diesbezüglich noch aus. Und Bedarf sieht irgendwie auch niemand.
Ich würde jedem den Rat geben, es zu versuchen. Wer sich jetzt so sehr solidarisch mit der Ukraine zeigt, könnte hiermit beweisen, dass er alles für die Befreiung tun würde. Wenn man die sozialen Netzwerke so liest, könnte man fast davon ausgehen, dass sie sich selbst ins Getümmel stürzen würden, um Putin das Handwerk zu legen - so aber bleibt es bei der üblichen Online-Schaumschlägerei.
Einerseits ist es erschreckend zu sehen, dass man nach zwei Jahren Schanghai so rigoros abriegelt. Dazu ist der ZDF-Beitrag durchaus interessant. Schlimmer ist jedoch, dass man tatsächlich in einschlägigen Kreisen bedauert, dass man das hierzulande nicht durchziehen könne, wegen der Demokratie, in der wir leben. Siehe Tweet-Anhang unter dem Beitrag.
Kommentar schreiben