Und noch ein Beitrag aus der Sparte "Wenn Stinkstiefel sich öffentlich äußern dürfen". Zitat:
"[...] Wer sich nicht an die Impfpflicht hält, muss Nachteile erfahren, die über Geldstrafen hinausgehen. Er wird nicht mehr mit Bussen und Bahnen fahren oder fliegen dürfen und seinen Beruf ausüben können. [...]"
Man kann auch entgegnen, dass Journalisten aufgrund von Unfähigkeit ihren Hut nehmen sollten, weil sie ihrem Berufsethos und der journalistischen Sorgfaltpflicht nicht mehr nachkommen.
Ich kann nun nicht gut einschätzen, ob dieser Erfahrungsbericht genau die Zielgruppe beschreibt, die mir gerade in den Sinn kommt, allerdings klingt es verdammt nach Wokeness, safe spaces, Mikroaggressionen. Vor allem "digitales Nomadenleben" und "alleine mit dem Rucksack" deuten darauf hin.
Basta Berlin ist immer für einen Gag gut, der hier zeigt den ganzen Wahnsinn, der sich aktuell immer mehr verstetigt.
Um den Spaziergängen überall im Land etwas entgegenzusetzen, müssten Leute erst mal auf die Straße. Doch sah man zuvor nur je eine Handvoll Menschen, was natürlich als Gegenmeinung in gezeigten Massenverhältnissen sehr mickrig ausfällt. Wie also mobilisieren? Das dachte sich auch das ZDF (bzw. Spiegel TV) und schaltete Anzeigen für eine Inszenierung von Gegenprotest. Es stellen sich sehr viele Fragen, die rein rhetorischer Natur sind:
Wie verzweifelt muss man sein, so etwas überhaupt inszenieren zu müssen? Warum muss das ZDF oft damit auffallen, aktiv in unliebsame Ereignisse zu intervenieren? Sind Sendungsformate mit reinem Symbol- und Inszenierungscharakter überhaupt ein passendes Abbild der Realität, selbst man sich um Authenzität bemüht? Besteht nicht die Gefahr, diese Scheinseriösität könnte mit Fake News angefüttert werden?
Oft reicht es, die Darstellungen mit dramaturgischen Mitteln zu verfremden, dann kann auch die Post-Production dafür sorgen, ein falsches Abbild zu liefern. Etwa durch Musik, Schnitttechnik, Drehbuchkniffe.
Juli Zeh hat sich bei MDR Kultur zu den Spaziergängen geäußert. Ein konsentiertes Gespräch über den Umgang mit dem Corona-Protest.
Der Biologe Clemens Arvay war früh eine Reizfigur in der öffentlichen Debatte und wurde entsprechend von Faktencheckern angegangen. In einem Video sprach er von einer Nebenwirkung bei Vektor-Impfstoffen, die transverse Myelitis (Entzündung des Rückenmarks), die schon in Studien nachgewiesen worden seien.
Nun ist Arvay scheinbar erfolgreich aus der öffentlichen Wahrnehmung verbannt worden - und was schreibt da der Merkur jüngst zu AstraZeneca- und J&J-Impfstoffen?
Wenn ich mich den ganzen Tag distanzieren würde, würde ich bald noch einsamer dastehen als sonst. Aber was machen die Distanzierer, wenn sie niemanden mehr haben, um sich zu distanzieren? Distanzieren sie sich dann selbst gegenüber?
Der nächste Zahlenhammer des RKI war ein erbärmlicher Versuch, mal klammheimlich eine Zahl zu ändern und anzunehmen, es würde niemandem auffallen. Man muss tatsächlich dankbar für die vielen aufmerksamen Menschen sein, die sich im Internet informieren und sich dementsprechend fundiert damit auseinandersetzen.
Serdar Somuncu platzt der Kragen. Und wie!

Ich lege mich fest: Kachelmann hat einen an der Kachel. Egal wie recht er mit der AfD haben mag, aber das ist schon als Paranoia zu bezeichnen.
Eine Nachricht, die ich persönlich besonders gut finde: Mein Sehnsuchtsland Schottland öffnet wieder. Auf der Insel ist die Vernunft nun wieder vereint, nimmt man mal Johnsons Coronapartys aus der Gleichung.
Auch Irland öffnet. Wäre ebenfalls eine Reise wert...
Die Macht der Zensur überkommt jetzt sogar medizinische Fachseiten. Man stelle sich vor, da könnte man so viele Semester Medizin studieren, und wird trotzdem von Social Media-Plattformen darüber eines Besseren belehrt, was denn jetzt richtig sein soll. Die sollten auch gleich dem Klemptner auch gleich erklären, wie man einen Abfluss "richtig" repariert oder dem Astronomen, dass die Erde flach sei.

Der Akt des Schwurbelns hat nun die Fronten gewechselt - Wagenknecht spielt uns allen nur etwas vor.
Ein Grundsatzproblem des Journalismus wird hier sehr gut beleuchtet.
Gut gemacht, kleines Kind. Bring deinen Paps dazu, die Wahrheit aufrecht zu sagen!
Ich finde es wichtig, immer wieder dem Holocaust zu gedenken. Gerade in Deutschland.
Allerdings kommt mir jedes Mal etwas zu kurz - der Weg, der zu solchen Untaten führt. Mir fehlt die ständige Selbstkontrolle, das eigene Verhalten und das vieler im Kollektiv, was irgendwann zu solch historischem Gräuel führen kann. Gründe, Hintergründe, Ketten von Entwicklungen - das müsste wieder mehr in den Fokus denn Bilder von KZs und Leichenbergen.

Guter Appell von übern Rhein.
Musiktipp:
Natürlich will ich zum Abschied von Marvin Lee Aday a.k.a. Meat Loaf seinen größten Hit empfehlen. Auch als Schauspieler bleibt er mir mit zwei riesigen Titten und als Voodoopriester in Erinnerung. Keep on rocking elsewhere!
Kommentar schreiben
Struppi (Freitag, 28 Januar 2022 13:08)
Zur Rolle des Journalismus (der Link "Ein Grundsatzproblem des Journalismus wird hier sehr gut beleuchtet.") hat Michael Meyen zuletzt ein Buch aus den USA besprochen. Dort wird eine Entwicklung beschrieben, die mir auch in den letzten Jahren massiv aufgefallen ist. Der Journalismus berichtet nicht über "die Menschen" sondern über ihre eigene Klientel. Daher ist die These des Freitagsartikel zwar richtig (vor allem die Aussage das viele mehr "Aktivisten" sind), geht aber am Kern vorbei.
https://medienblog.hypotheses.org/10178