"Seit fast zwei Jahren sind wir - die Presse und die Öffentlichkeit - wie hypnotisiert von der täglichen Koronade der Behörden.
Wir haben die Pendelschwingungen bei den Infizierten, den Krankenhausaufenthalten und den Toten mit Corona miterlebt. Und wir haben uns die Bedeutung der kleinsten Bewegungen des Pendels von Experten, Politikern und Behörden erklären lassen, die uns immer wieder vor dem schlummernden Corona-Monster unter unseren Betten gewarnt haben. Ein Monster, das nur darauf wartet, dass wir einschlafen, damit es in der Dunkelheit der Nacht zuschlagen kann.
Die ständige geistige Wachheit hat uns allen zugesetzt. Wir - die Presse - müssen also auch eine Bilanz unserer eigenen Bemühungen ziehen. Und wir haben versagt.
Wir waren an der Gartenpforte nicht wachsam genug, als die Behörden Antworten darauf brauchten, was es eigentlich bedeutet, dass Menschen mit Korona und nicht wegen Korona ins Krankenhaus kommen. Weil es einen Unterschied macht. Ein großer Unterschied. Um genau zu sein, wurde festgestellt, dass die offiziellen Einweisungszahlen um 27 % höher liegen als die tatsächliche Zahl der Menschen, die nur wegen einer Corona im Krankenhaus sind. Das wissen wir erst jetzt.
Es ist natürlich in erster Linie Aufgabe der Behörden, die Öffentlichkeit korrekt, genau und ehrlich zu informieren. Die Zahlen darüber, wie viele Menschen an Corona erkrankt sind und sterben, hätten aus offensichtlichen Gründen schon vor langer Zeit veröffentlicht werden müssen, damit wir uns ein möglichst klares Bild von dem Monster unter dem Bett machen können.
Insgesamt lassen die Botschaften der Behörden und Politiker an die Öffentlichkeit in dieser historischen Krise viel zu wünschen übrig. Und so lügen sie, wie sie es getan haben, wenn Teile der Bevölkerung das Vertrauen in sie verlieren.
EIN ANDERES Beispiel: Impfstoffe werden immer wieder als unsere "Superwaffe" bezeichnet. Und unsere Krankenhäuser werden als "Superkrankenhäuser" bezeichnet. Dennoch stehen diese Superkrankenhäuser offenbar unter maximalem Druck, obwohl fast die gesamte Bevölkerung mit einer Superwaffe bewaffnet ist. Selbst Kinder werden in großem Umfang geimpft, was in unseren Nachbarländern nicht der Fall ist.
Mit anderen Worten: Hier gibt es etwas, das die Bezeichnung "super" nicht verdient. Ob es an den Impfstoffen, an den Krankenhäusern oder an einer Mischung aus beidem liegt, lässt sich nur vermuten. Aber die Art und Weise, wie die Machthaber mit der Öffentlichkeit kommunizieren, verdient ganz sicher nicht das Prädikat "super". Ganz im Gegenteil.
Mit anderen Worten: Hier gibt es etwas, das die Bezeichnung "super" nicht verdient. Ob es an den Impfstoffen, an den Krankenhäusern oder an einer Mischung aus beidem liegt, lässt sich nur vermuten. Aber die Art und Weise, wie die Machthaber mit der Öffentlichkeit kommunizieren, verdient ganz sicher nicht das Prädikat "super". Ganz im Gegenteil."
Genau so hat sich letztens die dänische Zeitung "Ekstra Bladet" zu ihrer Berichterstattung zu Corona geäußert. Zwar schiebt das Blatt den Schwarzen Peter auch Richtung der dortigen Behörden, aber ist dieses Eingeständnis eines mit Symbolcharakter. Ob sich der Spiegel, die Tagesschau und andere Medien davon inspirieren lassen könnten? Die Chancen stehen schlecht, wettern vor allem deren Kolumnisten in Richtung aller Kritiker und frönen offen ihrem Narzissmus. Da entschuldigt man sich für nichts, selbst wenn die Funktionalität des Staates aufgrund ihrer Geltungssucht schwer gestört würde.
Ein wichtiger Indikator in der hitzigen Debatte um den Umgang mit Montagsspazierern sind zielgenaue Erhebungen der Gefährdung durch Extremismus. Nun haben die NZZ sowie die Welt darüber berichtet, wie der Verfassungsschutz sowie die Bundesanwaltschaft das Gefährdungspotenzial für extremistische Straftaten einschätzen.
Laut Erhebungen rangiert der Islamismus mit Abstand vor der Gefahr von links- und rechtsextremen Gewalttaten. Das würde die SPD unter Zugzwang bringen, ihre Behauptungen, dass die größte Gefahr von rechts ausgehen würde, damit krachend widerlegt wäre.
Zeitgleich berichtet der Verfassungsschutzpräsident darüber, was man normalerweise auch sieht, wenn man die Montagsspaziergänge gesehen hat: die meisten sind "normale Bürger". Nun ist das wenigstens von offizieller Stelle bestätigt worden, und die größte Gefahr von rechtsradikaler Unterwanderung geht wieder mal von Sachsen aus - dort, wo sich rechte Gruppierungen vorzugsweise tummeln. Somit ist der Charakter der Demos endlich wieder im demokratischen Rahmen verankert und Rechte als Randerscheinung eingeordnet.

Umfrage auf heute.at, die ein ganz anderes Bild davon zeichnet, dass die Mehrheit angeblich eine Impfpflicht befürworten würde.
Lauterbach hat sich sicherlich nicht nur Freunde gemacht mit seiner Behauptung, dass die Lockdowns nicht für die hohe Zahl an (erfolgreichen) Suizidversuchen von Kindern verantwortlich sein sollen. Natürlich sagt er sowas: er dachte, es wäre hilfreich und würde Leben retten. Aber wenn ein Leben wegen der Lockdowns nicht gerettet würde, dann kommt man eben in Erklärungsnot. Nur sollte man in diesem Dilemma, vor allem als Minister, seine Worte sehr genau wählen. Einige mutmaßlich betroffene Mütter berichteten in den sozialen Medien indes darüber, auf Authentizität ist das natürlich mit meinen Mitteln schwer zu überprüfen, daher hierzu keine Quellenangabe.
Tichys Einblick gehört jetzt nicht in mein mediales Beuteschema, aber dieser Text spricht auch mich an. Gerade nachdem ich mich selbst mal neu justieren musste, wo ich mich denn politisch bewege, hatte ich selbst schon versucht zu ergründen, warum ich ein großes Problem mit dem "Links" der heutigen Zeit habe. Mario Thurnes hat dies von einer anderen Sparte aus betrachtet, weil er eher die links-identitäre Ideologie in ihrer Entwicklung wohl besser einschätzen kann. Der Artikel ist jedenfalls wenig anklagend und eine wichtige Station in der eigenen Standortbestimmung.
Zu der Novak Djokovic-Schmierenkomödie möge man nur eines aufzeigen, um alles gesagt zu haben. Nämlich was NoCovid bringt und was der Tennisstar damit zu tun hat, egal welches Theater da gerade wieder abgeht. Antwort zu beiden: nichts.

Eine Frage, die mir irgendwie auf den Nägeln brennt, an den lieben Oliver:
Wie lebt es sich in einer Großstadt, die sich als Epizentrum der Widersprüchlichkeit ausweisen muss? Peter Tschentschers "Corona Casino" - da muss doch die stolz geschwellte Brust aufgehen, nach all der Unwellness und unter der Fuchtel behördlichen Autoritarismus´.
Ein bisschen weiß ich, wie das ist - mit Winfried Kretschmann haben wir hier auch einen extremst verbohrten Landesvater, dem man allerdings noch keine Großversäumnisse mit Zahlenwirrwarr nachweisen konnte, um ihm wenigstens ein paar Kratzer im Lack zu verpassen. Nein, lieber FFP2 im Supermarkt oder in Schulen, Warnstufe müsste wegen der Hospitalisierungszahlen eigentlich wieder abgesenkt werden. Wettrüsten mit dem Nachbarn und Bruder im Geiste Söder.
Wenn Herr Söder viel nachdenkt, sollte man im Regelfall lieber gleich das Weite suchen. Ich erwarte von seiner "Neuausrichtung" jedenfalls nicht viel. Sollte er aber tatsächlich wider Erwarten zu Teileinsichten gelangen, müsste man auch mal den Nachbarn zum Nachdenken bewegen (siehe oben).

Sex Pistols-Urgestein wettert gegen seine eigenen Bubble-Kinder. Bezeichnend - für die Bubble-Kinder.
Netzfund
Wenn die drei Galionsfiguren im "Team Vorsicht" vor die Presse treten, kann man sich ja schon sonst was ausmalen, vor allem den Erregungszustand, Angst weiter hochzuhalten oder sich über eben diese Verkündungen aufzuregen. Und dann ist da nach etwas Abstinenz Herr Drosten wieder da und verkündet sowas wie Zuversicht für die nächsten Monate. Hoppla. Falscher Film?
Ich liebe deine Honk-Geschichten, Mark.
Es ist ein deutscher Wesenszug, und so trifft man solche Honks immer und immer wieder. Und deren ideologischer Unterbau ist dabei egal. Die Nachkriegshonks sind nicht anders als die woken Honks. Der einzige Unterschied sind deren Essgewohnheiten, wenn man so will.
Eigenverantwortung ist keine Floskel, sie macht uns zu mündigen Bürgern. André Mielke dazu:
"[...] Ich verliere die Distanz, wenn ein Volkskörper imaginiert und Ausgrenzung zur Bürgerpflicht erklärt wird. Für mich ist das unverhältnismäßig. Corona ist nicht die Beulenpest. Die Impfung bewahrt weder vor Infektion noch Infektiosität. Ungeimpfte gefährden zuvörderst sich selbst. Das machen rauchende Couchkartoffeln aber auch. [...]"
Noch ein Meinungsbeitrag, der dokumentiert, wie man richtig Verständnis zeigt und mir das Gewissen beruhigt, ein Abo bei der Berliner Zeitung abgeschlossen zu haben.
Eigentlich habe ich keine Lust mehr, irgendwelchen Selbstdarstellern in der Bill Gates-Wohlfühlzone überhaupt noch Aufmerksamkeit zu schenken. Sascha Lobo hatte ich schon mal im Fokus, aber mit seiner "Denkpest"-Posse hat er sich wieder mal ein Denkmal im Narzissten-Olymp aufgestellt. Man beachte jedoch auch die Kommentare, die sind bei weitem nicht so affiimativ lesen wie er sich das vorgestellt haben durfte. Eigentor, nehmen Sie da drüben auf der Deppenbank Platz, da sitzen schon Emmanuel und Frank Ulrich.
Musiktipp:
Heute - Selbstbeweihräucherung. Meine eigene Ex-Band und der Song, dessen Riffs alle von mir stammten. Bezugnehmend auf meinen Blog, ist es vielleicht ein guter Anlass, noch mal einen Song herauszukramen, auf den ich auch ein bisschen stolz bin.
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