Zum Jahresbeginn platzte Amsterdam aus allen Nähten. Einige tausend "Spaziergänger" gingen auf die Straße. Die Polizei dort sorgte für Recht, Ordnung und Gesundheitsschutz - und sorgte sich auch rührend um ihre Hundestaffel. Linke beklatschten derweil den Schäferhund, der brav an seinem Mittagssnack herumkaute.
Auch ich bin mittlerweile einiges gewohnt, aber so manche Feministin findet unter jedem Stein irgendwas, was man mit dem Schlagwort "Kolonialgeschichte" in Verbindung bringen kann. Selbstverständlich lässt sich damit hervorragend arbeiten, wenn man noch "Coronaleugner:innen" hinzufügt.
Ich bin ja einiges gewohnt, aber habe wirklich noch nie so einen Schwachsinn gelesen pic.twitter.com/ko3lY0jSxR
— Jonas (@realjonaswd) January 2, 2022
Der Weltarzt läutet die nächste Runde ein. Man kennt das ja von Narzissten - sie wollen sich ihre Niederlage nicht eingestehen, selbst wenn die Realität sie eingeholt hat. Außerdem nennt er die Kritik aus der Bundesärztekammer "unkollegial" und "eifersüchtig". Na dann, Herr Montgomery, viel fehlt nicht mehr zum Vorsprechen beim nächsten "Richterlein".
Das nächste Lieblingsessen Deutscher, das der Wokeness zum Opfer fallen soll. Was das alles beinhaltet - "Rassismus", "kolonialistische Stereotype und Aneignung". Das Überraschungs-Ei für die political correctness. Natürlich via Facebook von einschlägigem Grüppchen angestoßen. Wie deren Köpfe an Kanten?
Es gibt Aktionen, die sollte man lieber zuerst durchdenken. Wenn man quasi das bestätigt, über was man sich bei Hildmann und Co. aufregt ("Määäh!"), dann wäre die Wahl der Spritzenformer doch eher angebracht. Ansonsten ist es reinste Realsatire...
Einerseits: ja, ich will auch nicht, dass sie tot irgendwo in einem Graben liegt, oder ihr sonst was zugestoßen ist, aber...
Sie soll 15 sein??? Und (Achtung, böse!): Vielleicht hat sie ja nur jemand mit einer Nadel in die Lippen gestochen. Und sie ist weggeflogen... nur so eine Vorstellung.
Pluralität wird oft als Ausweg aus diesem Dauerdiskurs ohne scheinbaren Ausweg genannt. Aber wie so oft stellt sich die Frage: Wo anfangen? Dieses Interview in der NZZ ist eventuell ein guter Ideengeber.
Ein Video, das sogar die Tagesschau auf den Plan bringt. Medienchef Walder vom Schweizer Ringier-Konzern ("Blick") hat es wohl gar nicht gefallen, dass eine Zoom-Konferenz in die Öffentlichkeit gelangte, in der er die Gefolgschaft auf regierungstreue Berichterstattung einstanzte. Einen Seitenhieb auf die deutsche "Bild" inklusive, die sich in der Coronakrise wenigstens als kritische Stimme positionierte, und der gegenüber er sich später gar entschuldigen musste. Zum Glück ist es in die Richtung auf die Schnauze gefallen, und Walder wäre nicht noch von der eh schon sehr tendenziell berichtenden Tagesschau unterstützt worden.
welt.de verlinkt diesen hervorragenden Artikel im "Guardian" und sagt, die Kritik wäre auch im Mainstream angekommen. Es hält sich aber noch viel hassbesetzte Besitzstandswahrung, während die öffentliche Verwirrung um Impfpflicht und 2G-Beschlusschaos zumindest gefühlt nun zugunsten einer Öffnungsstrategie zu verschieben scheint.
Anlässlich der mühsamen Bestrebungen der restriktiven Regierungen hier ein Vergleich. Der berühmte "Dead Parrot"-Sketch von Monty Python - Politiker als Verkäufer, Kritiker als Kunde. Versuchen Sie es mal anzuwenden. Es wirkt.
Musiktipp:
Meine erste Death-Metal-Scheibe, die ich je besaß, ist für mich immer noch die beste. Wenn man am besten beschreiben will, wie Musik eine Atmosphäre am besten unterstützt, ohne zu sehr im Fokus zu stehen, dann dieses komplette Album hasserfüllter Horroralbträume. Ein Klassiker in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele, und das Kopfkino führt uns durch düstere Unterwelten, qualvolle Stimmen und Schreie gefolterter Seelen. Das Teil ist trotz seines stolzen Alters von mehr als 30 Jahren kaum gealtert, also packe ich es immer wieder aus, um meine Launenhaftigkeit zu betäuben.
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Ratze (Sonntag, 09 Januar 2022 12:49)
Ah, Obituary. Sehr geschmackvoll. Mein Erstkontakt mit Death Metal war DVC "Descendant Upheaval". War ein Geschenk. Angehört... und nicht gewusst, was zur Hölle das ist. Und wo dieser Gestank herkommt (ja, ich hatte tatsächlich Geruch halluziniert.) Leider musste ich sie mal aus Geldmangel verkaufen.
Sascha (Montag, 10 Januar 2022 04:40)
@Ratze
Jetzt muss ich echt lachen, weil so einige in der alten Meute ebenfalls DVC als erstes oder ziemlich früh entdeckt hatten. Und dein Schicksal kann ich sehr gut nachfühlen. Ich vermisse auch meine Vinylkisten und CD-Sammlungen.
Ratze (Dienstag, 11 Januar 2022 23:56)
Ja, war ein mieses Gefühl, etwas hergeben zu müssen, was mich durch ziemlich dunkle Zeiten mitgetragen hat.
Wünsche keinem, sowas erleben zu müssen.