Heieiei, jetzt hab ich durch dich (auch, nicht nur, aber auch) doch glatt die Lust am Bloggen zur digitalen Vernetzung entdeckt - und jetzt nippelst du mir ab. Wenn ich deine Tagebucheinträge in letzter Zeit lese, könnte man meinen, du liegst morgen im Krankenhaus und übermorgen in Aschenform neben der großen Eiche, fünfter Hügel rechts. Oder auch nicht, weil du ungeschlumpft keinen Eintritt in die VIP-Räume der Charité bekommst. Du kommst hier net rein! Zu hässlich. Zu dumm. Zu ungeschlumpft. Aber gut, dass dir das ja erst mal egal ist. Dann kannst du ja ganz „intro“ zu Hause krepieren. Ich wünsch dir einen schönen, privaten Abgang. Im Ernst: ich hoffe nicht, dass es ausartet. Wir machen jetzt ganz blöd Witze darüber, aber ganz so unernst nehme ich das jetzt auch nicht – aus eigener Erfahrung mit Lungen-Aua. Im Röntgenbild kannst du das Straßennetz von Deutschland nachzeichnen, vernarbt, wie die Qualität unseres Asphalts.
Und trotzdem: es macht Spaß, Witze zu reißen. Unterhaltung auf Teppichniveau, nichts für woke Heulsusen. Die liebst du doch genau so wie wir. Also hier meine paar dummen Sprüche und Gehirndurchfälle für dich zur Ablenkung.
Natürlich, die erste Assoziation: Rettet Mark Watney, a.k.a. Zimmermann. Jetzt bist du halt zur höchstpersönlichen Mars-Quarantäne verdonnert worden. Wo man niemanden herzen kann, niemandem ins Gesicht spucken. Keiner da, „nur“ der Sohnemann, der Leidensgenosse. Eingeschlossen im Wohnmodul, Berlin-irgendwo (gecancelt), astronomisches Niemandsland. Draußen dünne Atmosphäre und Staubteufelaerosole. Wie soll man da überleben? Am besten gleich mit Brotfolie die Wände tapezieren, Erde aus dem Hofgarten klauen und sich eine eigene Anbaufläche schaufeln. Kartoffeln säen, pflegen, Wasser von den Folien kratzen und Kartoffeln gießen, ernten, essen. Dumme Sprüche absondern. Das hilft auch – nicht der Lunge, aber dem Gemüt. Die Playse mit dem Lötkolben bearbeiten und zur Funkstation ummutieren. Pony Slaystation Delta – hört mich jemand??
Was gibt’s noch an dummen Ratschlägen? Man weiß ja nie, was man da machen soll. Auf die Entfernung schon gar nicht. Gäbe es denn jetzt schon die Pille für danach und nicht der Jab für davor, nicht wahr? Idee: ich drucke einen Screenshot aus, wo die Covid-Pillen abgebildet sind. Steck sie in einen Umschlag, sende sie dir – 2 morgens, 2 mittags, 2 abends. Also ausschneiden und einschmeißen. Schmeckt zwar nach Papier und Tinte, aber egal, tut nichts zur Sache bei Geschmacksverlust. Schluck, du Sau, wolltest dich ja nicht impfen lassen!
Also schreib, was das Zeug hält. Ich will noch Tagebucheintrag Nummer 20, 21 (und das mal 10, mal 100, mal elfunddrölfzig) lesen. Oh Gott Mark! Oh Gott Mark! Geh nicht ins Licht, sondern an die Tastatur! Swipe dich frei! Aber wehe, du machst hier den Geläuterten und wirst Impffan. Dann werd ich aber sehr selbstbewusst! (Fingerwedel... du, du, du!)
Noch ein paar selbsterdachte, schlechte Kalauer (alle so: booaaaah, grunz, meh, pffff):
-
Du sollst dir kein Marihuana spritzen, sondern Impfe!
-
Du hast Glück! Es wird dir bald wieder besser gehen, wir haben den Zwischenwirt des Virus entdeckt – er serviert gerade wieder Bukowski-Gedecke.
-
Du hast Corinna im Hals? Bist du nicht der Mann hier?
-
Du hast gerade dein Kreuz mit Corona-do . Das gehört in ein Museum!
-
Jetzt bist du einmal nachweislich positiv, isses dir auch wieder nicht recht.
-
Willst du dich einäschern lassen? Ich empfehle Mezzocorona, liegt am Brenner.
-
Gates noch?
-
Du bist echt so altmodisch, leb doch moderna!
So. Leer gekalauert. Vorerst.
Halt die Ohren steif. Dann klappt´s auch mit Ohralsex.
Kommentar schreiben