Tja.
Nachdem sich unsere Neo-SED gerade mit Partyhütchen durch die sozialen Medien eine Polonäse gönnt, ist jetzt zwar nicht alle 48 Stunden ein Blackout zu beobachten, aber wie immer sind das diese ominösen Momentaufnahmen, wie sie die Realität ganz selten mit sich bringt. Wie immer wird es so ablaufen, dass wir abwarten müssen und erst die Zeit zeigen wird, welche Auswirkungen das haben wird. Ich selbst sehe das – vorsichtig ausgedrückt – mal wieder mit Sorge.
Wer die restlichen, radioaktiven Stromgaranten einfach mal so herunterfährt, ohne einen Plan B im Petto zu haben (wovon man ausgehen kann, siehe Gasdesaster), hat den Schuss vor lauter Moraltrunkenheit nicht gehört. Wäre es nur in einer statischen Situation so geschehen, aber da will man ja noch digitalisieren, E-Auto fahren, neue Technologien voranbringen, Wärmepumpen verpflichten, et cetera, et cetera... dann sollte man schon ein wenig Lust auf den Kaninchenbau haben statt nur in der Matrix auf das vegane Steak zu beißen. Soll heißen: auch hier wieder offenbart sich eine erschreckende Verengung der Hirnwindungen. Da wird schon nicht mehr nur im Nebel gestochert, sondern nur noch bei dickster Suppe so weit gedacht, wie man die eigene Hand noch ungefiltert sieht. Noch mehr Strombedarf, den man decken muss, und wenn man nicht die letzten „Sondervermögen“ zum Fenster rausschmeißen will, wäre spätestens jetzt Schluss mit lustig. Da ist „lustig“ der zynische Bruder des Porzellanladens, sollte mal wieder ein grüner Elefant vorbeischauen.
Der aktivste aus dieser Zunft, den man einschlägig als „Trampolina“ kennt, ist gerade nach Osten gezogen und übt erneut das beste Flunschgesicht auf diplomatischem Parkett. Die Polonäse zog mit und feiert sie auch noch dafür. Das feministische Karneval überzieht die Welt, und alle staunen mit verzogener Miene, wie offenkundig Moral keine Ahnung von irgendwas zu haben scheint und sich trotzdem im absoluten Recht wähnt. Gut, die Basis, es so zu tun, kann man im Falle von China im Grundsatz als gegeben betrachten, doch auch hier kann dieser gigantische Moralbrocken ganz schnell alles, was uns hier betrifft und in Abhängigkeit steht, unter sich begraben. Nicht, dass wir nach gerade mal anderthalb Jahren keine Scherbenberge schon wegkehren müssten, wird im Eiltempo schon der nächste Trampelpfad zurecht gestampft.
Da weiß man nicht mehr, wie man adäquat „hassen“ und „hetzen“ soll. Ständig schwankt man bedenklich zwischen Wut, Verwunderung, sarkastischem Lachen und depressiver Stimmung hin und her, und das ist nur der Anfang dieses Kreuzzuges gegen Glück, Besonnenheit, Abwägung und die letzten Reste gesunden Menschenverstandes. Du kannst da tun, was du willst – es ihnen wohlwollend versuchen, begreiflich zu machen; sie anschnauzen; letztlich mal machen lassen und ihnen schulterzuckend ihren eigenen Blödsinn als Zertifikat der Schande ins Gesicht drücken. Selbst die letzten argumentativen Realitätsschocks überziehen sie nicht mit der nötigen Erkenntnis, es irgendwann mal sein zu lassen.
Ich erwarte gar keine Antworten mehr nach dem Warum. Von der puren Blödheit bis hin zum großen WEF-Plan ist in diesem Scherbentheater alles möglich, dass man sich unweigerlich gar auf die Seite jener Staaten oder Staatenbünde schlägt, die dir die Momente versüßen – auch wenn du weißt, dass auch mal ein „Schurkenstaat“ dem Westen da auf den Schlips tritt. Wenn sie in Fernost also ihre Sahnestücke der Ming-Dynastie an sich nehmen, weil die Star:in der Diplofanten-Truppe schon gierig darauf stiert und das mit einem kurzen, knappen, kalten Statement abwatscht, feiert man wiederum hier in der Verzweiflung gefangener, machtloser „Zeitenwende“-Opfer. Trampolinas Gesicht sprach in dem Moment Bände. Es fehlte nur noch der Moment, in dem sie ihre letzten Reste pseudodiplomatischer Zurückhaltung ignorieren würde und diesem „Schlitzauge“ öffentlich an die Gurgel gegangen wäre...
Derweilen wird zuhause unbeirrt weiter getrampelt, und den großen Ausraster sehe ich bis heute noch nicht aufkommen. Von mir brauchen Sie den nicht zu erwarten, ich habe aktuell anderes zu verdauen. Trotzdem halte ich mir den Level hoch, mich über dieses elefantöse Wunschweltenprojekt zu erzürnen, weil aber auch gar kein Haushalt wie den unsrigen (zwei Vollbeschäftigte mit zwei Fellkindern) mit Entlastungen oder zumindest locker zu stemmenden Mehrkosten bedacht wird. Nein, wir geraten gerade in Zeiten der künstlich herbeigeführten Instabilität, und da hält gerade unser Wirtschaftsvernichter die Stellung und bringt die Dinge des Zerfalls aktiv voran.
Haben Sie Robert Habeck eigentlich mal in seinen öffentlichen Auftritten beobachtet? Ich bin jetzt kein Feingeist menschlicher Regungen oder Gesten, aber ich erkenne ein Gesamtbild ganz gut. Ich deute seine Auftritte in verschiedenen Wohlfühlgraden, und mal abgesehen von seiner Kameraresilienz, die man sich im Politikbetrieb irgendwann angewöhnt, sind die Umgebungsbedingungen ein ausschlaggebender Faktor bei ihm. Er scheint es sehr zu mögen, wenn ihm jemand den Arm aus der Sonne legt. Ein Markus Feldenkirchen etwa, als dieser ihm eine Werbesendung im journalistischen Karnevalskostüm bescherte. Da redete Robert allzu gerne wie aus dem Nähkästchen, wahrlich kumpelhaft und nahbar. Und die Imagepflege schien auch bei den Leuten anzukommen.
Doch wenn der harte Politikbetrieb einsetzt, wankt sein selbstbewusstes Ich schnell. Pressekonferenzen sind sichtbar nicht sein Steckenpferd. Die lockere, aufrechte Haltung weicht einer Ausweichstrategie, mit halb gekipptem Kopf, und wenn ihn tatsächlich mal kritische Fragen erreichen, wandert sein Blick ins Leere, während er sich teils um Kopf und Kragen redet. Ich gewinne ständig den Eindruck, als suchte er verzweifelt ein Manuskript, das im öffentlichen Auftritt natürlich nicht liegen darf und liest es fragmentarisch im Kopf ab. Wohl fühlt er sich dabei offenkundig nicht.
Die Ideologie hält das Vorhaben, den Weg unbeirrt weiter zu gehen, dagegen aufrecht. Da kann nachbohren, wer will, der eigene Gedanke festigt das Vorhaben und auch die Durchführung. Und selbst wenn sich jetzt schon anbahnt, dass jedes Gesetz auf Pflichtbasis oder noch weiterer Verengung des Erlaubten momentan im Eiltempo durchgeboxt wird, wird nicht grundsätzlich zurückgerudert. Es wird in der Vehemenz und Bedrohungslage mit Leckerlis noch besänftigt, aber hat sich der Grad der existenziellen Bedrohung bei den Empfängern derart verschärft, dass man sich nur noch fragt, wie sehr das der deutsche Michel noch ertragen kann. Bisher hat er sich ja viel gefallen lassen, in Frankreich indes das komplette Gegenteil. Da wird bei jedem eigenmächtigen Beschluss zur Auflösung des Sozialstaats demonstriert und ausgerastet. Ich beneide die Franzmenschen doch sehr, wie ihr Klischee vom motzigen Franzosen in solchen Situationen Vorbildcharakter haben und wir uns hingegen still und eingeschüchtert hineintreiben lassen.
Und ein großer Anteil an dieser Misere ist eine Melange aus grünem Moralismus und neoliberaler Kaltherzigkeit. Zusammen eine explosive Mischung, die aus einem gemütlichen Großsäuger ein ausrastendes Vieh werden lässt. Man nennt es ja auch „Elefantengedächtnis“, und im Zirkus kam es ja auch schon vor, dass ein Tier nach jahrelanger Tortur und verhaltensauffälligem Kopfwackeln eines Tages ausbrach und an den Menschen, die ihn lange misshandelt hatten, gezielt Rache nahm. Das jetzt auf die Grünen zu übertragen, kann man nicht in dasselbe Verhältnis stellen. Niemand hat sie je wirklich misshandelt. Sich vielleicht über ihre wunderliche Art lustig gemacht, aber das ist noch lange kein Anlass, jetzt einen Feldzug unter dem Deckmantel der Weltrettung gegen jeden zu führen, der sich wertefremd verhält. Auch wenn einem die China-Politik sauer aufstoßen mag, auch wenn im Tschad irgendwas nicht so nach „unseren“ Vorstellungen verläuft – man hat sich schlicht zurückzunehmen und nicht stur anderen unsere Ansichten aufzudrücken.
Denn so allmählich wird immer klarer, wie wir uns in der Welt immer mehr isolieren, denn es läuft immer nach dem Sender-Empfänger-Prinzip – wie man sich gibt, so wird man auch behandelt. Doch das ist etwas, das man in der sturen, grünen Traumwelt noch nicht verstanden geschweige denn registriert hat.
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Juri Nello (Samstag, 22 April 2023 03:47)
Der Atomausstieg war nach Fukushima parteiübergreifend beschlossene Sache und das ist auch gut so.
Die 5 % am Energiemix lassen sich tatsächlich gut überbrücken und ersetzen. Und dann war's das halt mit der obsoleten Technologie. Das Grammophon hat auch ausgedient. Mit dem Model T fährt auch keiner mehr zur Arbeit. Und das ist auch gut so.
Viel dringender wäre es die Strombörse zu Leipzig aufzulösen. Die in Amsterdam sollte dann ebenfalls gestrichen werden. Gibt es überhaupt ein Land welches sich zwei Strombörsen leistet? Nein? Aha.
Afghanistan, Mali, Tschad, Sudan, Somalia. Deutsche Auslandsmissionen sind so durchschlagende Erfolge, dass man sie der Ukraine anbieten könnte oder Putin. Kann man bestimmt als Marke verkloppen.