Ich bin es im Moment so leid, zum Weltgeschehen überhaupt noch etwas loszuwerden. Dieser groteske Blödsinn, Irrsinn, Unsinn, Schwachsinn, Wahnsinn kann nur noch unter dem Label „Extremsatire“ laufen, und bei so viel kognitiver Bürgerfolter ist man geneigt, den großen Hammer auszupacken und alles kurz und klein zu schlagen.
Da man das aber nicht macht, lässt man es eben und kauft sich einen Fünfzig-Meter-Arm für den großen Abwinker, setzt ein breites Lächeln auf und lässt die Dumpfbacken da draußen spüren, dass man sie einfach nicht mehr ernst nehmen kann wie sie sich selbst. Man spürt momentan, wie sich eine durchaus breit aufgestellte Parallelgesellschaft zusammenrauft, etwa wie „mein“ Kleinbloggersdorf, die ich nur allzu gerne lese und manchmal auch kommentiere. Anders erträgt man es ja nicht mehr. Ab in den Safe Space der kritischen Masse, und da will ich keine besonderen Ansprüche erheben, ob jemand radikalere Worte findet oder einfach nur einen virtuellen Stammtisch besetzen will. Hauptsache, man ist noch irgendwie beisammen, hat grob dieselben Ansichten, und da macht man fast keine Unterschiede mehr in der politischen Gesinnung. Denn du weißt, dass gerade die Ampelhirsche SPD und Grüne gerade den größten Scheiß des einundzwanzigsten Jahrhunderts fabrizieren und quasi die wirklich Isolierten in der Gesellschaft sind und trotzdem in Regierungsverantwortung ihren vordiktierten Weg gehen.
Nimmt man noch die Wählergruppen herbei, etwa Stammwähler oder Wechselwähler, ist der harte Kern dieser faschistoid agierenden Regierungsparteien mit dem gelben Anhängsel an der Opportunistenleine sicher keine breite Mehrheit. Man hat nur die Methoden der Bauernfängerei perfektioniert und inszeniert sich mehr als wirklich nachvollziehbar zu regieren. Wer nix wird, wird.... Politiker. Und wir können nicht mal deren Gehalt einbehalten, wenn sie Scheiße bauen. Na ja, dann müssten sie ja selbst ihr „Sondervermögen“ zurückzahlen, das sie so in die „Zeitenwende“ stecken, um uns endgültig niederzustrecken.
Vielleicht heißt „Zeitenwende“ tatsächlich so etwas wie „kreative Zerstörung“. Bevor sie etwas völlig Neues machen, muss das Alte den Bach runtergehen. Also etwas, das man in der Geschichte der BRD erschaffen hat, das auch lange für ein behagliches Gefühl der Zufriedenheit gesorgt hatte, danach Risse bekam, weil manchen die Zufriedenheit nicht gereicht hatte und für eine Schieflage sorgten, die man jetzt aufwändig reparieren müsste. Dann lieber alles abreißen und neu bauen – was sich aber nun schemenhaft andeutet, wie sie es verändern wollen, ist mehr oder weniger ein neuer Gipfel des Schwachsinns mit autoritärer Schlagseite. Was man als eben jener, der in diesem bisher sicheren Hafen an ewigen Frieden, Ruhe und Sicherheit glaubte, als vergessen oder zumindest überwunden betrachtete.
Was bleibt uns dann anderes übrig, als uns in unsere Kojen zurückzuziehen und einen Gegenentwurf zu leben, der völlig konträr zu diesen neuen Wegen verläuft? Ja, von mir aus auch „Querfront“ genannt, weil keine dieser Kollektivideen auch nur annähernd bodenständig sind. Nur noch ideologische Spinnereien, die auch noch der Evolution dieses Wohlstands entsprungen sind – aber wirklich genau so eingeschlagen der dümmste anzunehmende Fall sind. Man will dann nur noch in Ruhe gelassen werden, und man verspürt bei all der Arroganz, die uns momentan breit auf den Keks und an die Zufriedenheit geht, keine Lust mehr auf Gestaltungswillen innerhalb des Systems. Auch wenn man es nicht ganz sein lassen kann – so wirklich glaubt man nicht mehr daran, also verändert man nur noch Dinge an sich selbst, um sich selbst herum und sucht sich Gleichgesinnte, die denselben Anspruch vertreten. Und wenn das die Minderheit sein soll – was soll´s? Die deutungshohe „Mehrheit“, die für mich nur einen kleinen Teil plus leicht steuerbare schweigende Mitten bedeutet, watscht man dann auch entsprechend ab. Lasst uns in Ruhe, geht weg, und wenn Ihr mal tatsächlich Gesprächsangebote macht, dann könnt ihr uns mal. Die Zeiten sind vorbei.
Das ist kein AfD-Sprech, keine „ich bin dann einfach mal anti“-Attitüde, sondern einfach nur die Konsequenz aus dieser Ignoranz, Arroganz und Oberlehrerhaftigkeit. Wenn das wenigstens auf fachlicher Kompetenz beruhen würde, aber was uns da gerade versucht, die bessere Welt vorzugaukeln, basiert auf einer erschreckenden Hirnlöchrigkeit halbblinder Einäugiger. Und die nennen sich Bildungsbürger. In fast jeder Situation des realen Lebens scheitern sie reihenweise an den Ansprüchen von Karma, Natur und Logik. Sie gehen sogar noch weiter und behaupten, dass sie ihre eigenen Vorstellungen davon in Realitäten verwandeln können und scheitern reihum an der Unmachbarkeit.
Ich versuche das alles momentan eher „meta“ zu beschreiben, weil es konkret viel zu absurd wird. Mach es dir bequem in der Nische des Desillusionierung, so wie schon die Generation Z oder Millenials, die sich in gewisser Weise schon früh vom gesellschaftlichen Duktus abgekapselt hatten, weil ihnen mehr nach Faulheit, Trotz und Eigendynamik gewesen war. Jetzt sind die allerdings erwachsen und haben sich blasenmäßig mit neuem Inhalt gefüllt, legen nun ordentlich los und leben nun nach den Jahren der geistigen Selbstisolation ein neues Dogma vor, das sie auch noch für das Maß aller Dinge halten. Könnten sie ja tun, wenn es Hand und Fuß hätte, aber ist es eben jener Karren voller Bullshit, den man sich nur von den Amis abgeguckt hat, als die in ihren Unis irgendwie auf die Idee kamen, dass alles total ungerecht sei und man den ultimativen Plan für eine bessere Welt während des Teddybären-Streichelns entwarf.
Bis dahin ja prima. Solche Ansprüche sind ja grundsätzlich gut. Aber die Methoden sind jetzt derart übergriffig geworden, belehrend, realitätsfern und dazu noch autoritär vorangetrieben, dass jeder, der damit erst mal fremdelt, bei der kreischigen Art und Weise mit dem Fünfzig-Meter-Arm abwinkt und vom Fremdeln in offene Ablehnung übergeht. Komm, geh fort. Lass gut sein. Klappe und tschüss.
Das ist jetzt quasi das Making-of meiner Wochenrückblicke, wenn ich sie nur grob aufbaue. Sitze morgens an der Tippkiste, trinke meinen Kaffee und lasse die Worte fließen. Vom Kopf in die Tastatur ins Schreibprogramm in den Blog. Einen Plan habe ich dann nicht, und wenn ich diesen Trance-Zustand durch habe, der regelmäßig mit und durch die Wochenereignisse abgespult wird, bleiben dann eher grob umzogene Texte hängen, die manchmal so etwas wie den Querschnitt der Gedanken aus Kleinbloggersdorf und Co. bedeuten. Befindlichkeiten skizzieren und was im Moment durch Politik, Medien und Teile der Gesellschaft überhaupt nicht berührt werden, auch wenn es mal dringend notwendig wäre.
Was anderes fällt mir im Moment nicht ein, was ich mal unbedingt behandeln wollte. Lass es auch mal „meta“ sein. Es ist so vieles, was man im Einzelnen behandeln könnte (und auch mal müsste), aber egal was man da anfasst, wird man ständig als „Radikalisierter“ abgewatscht. Nur, dass das keine „Radikalisierung“ ist, sondern ein entsetztes Suchen nach Gründen, Rückzug und Auswegen in dieser Upside-Down-Welt.
Und noch nie hatte ich mehr den Eindruck als heute, dass es in der Eigenwahrnehmung vieler so weit gediehen wäre, dass der Bedarf an Orientierung, Sicherheit und Glücklich-sein so wenig gedeckt wäre wie heute. Und das in einem System, das so viel zu bieten hätte, auch nach so vielen Jahren eben diese Attribute bereitzustellen. Aber da ist kaum noch etwas davon übrig – nur noch Unruhe, Hass, übertriebenes Emotionalisieren, so als würde die Welt bald platzen und würde nur noch durch Gegenplatzen verhindert werden können. Was natürlich nur religiöses Geplapper jener ist, die sich nie an etwas orientieren wollten und sich nun ihre eigenen Orientierungspunkte zusammengesponnen haben. Und die sind so destruktiv, dass du wirklich keine Lust mehr auf Weltgeschehen hast, auch wenn das nicht nur ein nationales Phänomen bleibt, sondern auch noch globale Ausmaße annimmt.
Häufig stellt es letztlich so dar, dass diese Leute ihren Realiätsschock erleben, wenn sie mal in der großen Verantwortung stehen. Dann fallen sie alle um wie die Fliegen, und dann erst trennt sich die Spreu vom Weizen. Das zeigt sich jetzt an Lauterbach, was vorher schon hart auf Lambrecht einwirkte, und dann helfen auch all die Erinnerungslücken nicht mehr, die man sich konstruieren muss, um von den eigenen Verfehlungen abzulenken. Das ist zwar momentan eine Entwicklung im Schneckentempo und wird gleichzeitig durch gebaute Hürden verzögert, ist aber etwas, das passieren wird. Früher oder später. Und das ist das einzig Greifbare, an das ich mich in meinem politischen und gesellschaftlichen Interessenkosmos noch klammern kann.
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Holgi (Dienstag, 21 März 2023 07:12)
Ach schön, die Wochenschau ist dir gut gelungen.
Erstaunlich an dem ganzen Theater ist ja, dass es immer noch irgendwie funktioniert. Ist wahrscheinlich wie beim Klima: Man kennt den Kipppunkt nicht.
Bin gespannt. Bis dahin lege ich mich auch wieder hin. Aufklärung und Überzeugung hilft ja nichts.