„Wollt Ihr den totalen Atomtod???“
Man kann so was ja als recht angenehmes Ende betrachten: Wenn´s knallt, ist es auch gleich vorbei. Liane würde das auch präferieren. Lieber würde sie sich einen Atomsprengkopf auf selbigen fallen lassen denn vor Putin niederknien. Sagt sie selbst. Und die Dame macht ernst! Ganz ehrlich! Kein Scheiß!
Ich habe ja schon viel über Twitter und Facebook und Instagram gejammert und mich echauffiert und beschwert und war fassungslos bis völlig platt – aber wenn Liane Bednarz loslegt, fühle ich mich neben diesem ganzen Emotionenmix auch noch verdammt gut unterhalten. Das überwiegt momentan, wenn sie auch inhaltlich so deppert ist, dass ich ihr durch den Bildschirm an die Gurgel gehen könnte. Wahlweise wäre noch Kopf-Tisch eine Alternative, aber ich opfere keine Massivholzmöbel für solche Personen.
Bei Liane ist es gerade ein bisschen wie die zweifelhafte, menschliche Eigenschaft zwischen Angst, Ekel und sensationslüsterner Faszination einen Unfall zu bezeugen. Als stünde man im Stau, schaut in Richtung der Unfallstelle, starrt auf einige völlig demolierte Fahrzeuge und wartet nur noch auf den Moment, an dem man einen zerquetschten Körper im Cockpit eines Unfallfahrzeugs zu Gesicht bekommt. Man kann aber nicht weggucken, bei all dem Ekel. Bei ihr ist jetzt nichts zerquetscht, was einem höchstwahrscheinlich die Soße den Hals hochschießen ließe. Statt demolierter Autos würden wir wohl eine blonde Frau auf der Straße sehen, wie sie als Rumpelstilzchen auf Ecstasy auf dem Asphalt tanzt. Das nimmt man dann eher belustigt zur Kenntnis.
Sie hat sich auch sehr angestrengt, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie ist quasi zum neuen Zwitscherphänomen geworden, denn vorher hatte sie ja niemand auf dem Schirm. Der Profilcheck fördert irgendwie nichts Vollständiges zu Tage. Die Fetzen ergeben lediglich das Bild einer Person, die sich als liberal-konservativ aus- und überall und nirgendwo ihren Senf in Zeitungen abgibt. Eher gibt der Inhalt einiger ihrer Publikationen Aufschluss über ihre Motivation, denn lässt sich schnell ihr Aktivismus gegen rechts erkennen, samt Büchern natürlich, also im Gesamtbild die Schiene „irgendwas mit...“ (dazu später mehr). Und natürlich hat sie tatkräftig mitgewirkt, in der Corona-Zeit die üblichen Menschenretter-Klischees zu bedienen und an vorderster Front Schisshase zu spielen, aber auch Hetze gegen Selbstbestimmte zu betreiben. Da kamen ihr jedoch noch fliegende Doktoren oder selbst bestickerte Weltärztepräsidenten zuvor.
Der Ukrainekrieg markierte also eine weitere Gelegenheit, sich ins Rampenlicht zu twittern. Und diesmal hat es auch geklappt. Allerdings ist ihr inneres Rumpelstilzchen nun völlig aus der Schiene gefallen, und wenn man lieber den Atomtod sterben will und somit den Atomkrieg relativiert und instrumentalisiert, geht das für einige über das Normalniveau auf der Plattform hinaus. Und ja: normal im Sinne von ruhig und beschaulich ist da gar nichts mehr, das sollte nur noch mal zur Einordnung erwähnt sein. Man muss sich demnach schon besonders anstrengen, um aus der Masse hervorzustechen – Liane hat es geschafft, mit Bravour! Und wie häufig scheint es meine Einschätzung zu bestätigen, wenn Aktivismus gegen rechts keine Ergebnisse liefert, sondern sich eher dessen Methoden aneignet. Dass das so weit reicht, dass sich Liane sogar zur Bundeswehr melden will, toppt jede Absurdität. Völlig verkehrte Welt, bedenkt man, dass man die Truppe vor Jahren noch nach Rechtsradikalen durchleuchten musste und Leute wie Franco A. vorfand. Mit Rechten dient man nicht. Oder wäre es ihr egal gewesen? Kontaktschuld galore. Und zwischendrin werden Demos für den Frieden und gegen Preistreiberei in eben genau diese Schuldblase gedrückt. Was bei Corona geklappt hat, kann man ja jetzt wieder auspacken.
Nun gut, Liane ist im Grunde nur ein leuchtendes Beispiel dafür, was in diesem Land so (schief)läuft. Ich könnte auch mal Mareile zur Abwechslung einbringen. Mareile ist ideologisch ähnlich drauf, gibt sich allerdings nicht so angreifbar. Rhetorisch durchaus offensiv und weniger hysterisch, fände ich sie sogar etwas souveräner, wenn sie nur nicht jeden Tag alle drei Stunden einen vergleichbaren Stuss von sich geben würde. Wenn der Inhalt wenigstens schlüssig wäre, dem man sich diskursiv nähern könnte, aber da ist nichts dergleichen. Nur Ad Hominem-Tweets in bester Honeypot-Tradition. Danach kann man prima anprangern, wenn die Extremos der Gegenseite auch noch darauf reinfallen, was sich leicht als Screenshot plakatieren lässt.
Bei der weiblichen Prominenz sieht es derweilen nicht besser aus: Marie-Agnes hat sich nun als weibliche Lauterbach profiliert und schickt sich an, die Talkshows für sich zu beanspruchen. Selbstredend voll im Saft der Kriegstreiberei, also immer schön „Slavi Ukraini“ skandiert, und man scheint sich einig in der „feministischen Außenpolitik“, die Annalena betreibt. Marieluise macht sich derweilen als Lobbyistin einen Namen, da sind Vergleiche zur CDU nicht weit. Und. Und. Und.
Richtig, ich schreibe heute nur über FFF: Frauen-Figuren (im) Fokus. Ich sehe mich ja als Verfechter der Gleichberechtigung, nur frisst gerade der neue Feminismus jedes hehre Ziel, das wir die Jahre über erreichen wollten und auch erreicht haben, auf. Nur wollen sie das irgendwie nicht wahrhaben, es reicht ihnen nicht. Wir haben ihnen etliche Finger gereicht, sie wollen jetzt den ganzen Arm. Und nun scheint das einzutreten, was ich befürchtete – Frauen sind nicht besser als Männer. Eher bestätigt sich meine Annahme, dass Frauen lange und still leiden; doch wenn eine bestimmte Grenze überschritten wird, können sie noch garstiger sein als Männer. In Machtpositionen kann das richtig abgehen, wie man gerade sieht, allerdings nimmt man sich auch Dinge heraus, die man mit Putins Aggression gerne überlagert und als harmloser verkaufen kann. Schließlich führen wir ja nicht nur einen internen Themenkrieg, sondern auch einen um Geschlechterrollen im übelsten Wettbewerbsmodus.
An dem Punkt der feministischen Hysterie scheinen wir nun angekommen. Und nach heutiger Lesart sind die Verhältnisse völlig gaga geworden. Alter ist mittlerweile egal, die Frauenquote muss hingegen stimmen. Also sitzen nun halbstudierte Mädels im Bundestag in Ausschüssen oder Damen in Ämtern, die außer Trampolinspringen keine Kompetenzen vorweisen können. Zusätzlich wird Politik in bester Waldorf-Tradition auf TikTok getanzt, unterlegt mit Schlagworten. Wer gerne Twitter-Profile durchschaut, kennt das ebenfalls: „irgendwas mit...“ steht da nicht selten, was den Ausdruck „Fachidiotie“ bis zur Schmerzgrenze ausreizt. Als hätten sie sich bei der Arbeitsagentur eine Liste mit Berufen durchgelesen, mit geschlossenen Augen den Finger nach dem Zufallsprinzip auf einem davon landen lassen und sich dann umgehend darin als vom Fach etikettiert, ohne überhaupt eine Schulstunde darin absolviert zu haben. Gefährlicher sind dann Mannsweiber, die sich im Rentenalter in den Vordergrund kriegshetzen, weil sie schon lange in entsprechenden Lobbygruppen tätig sind, aber ins selbe Horn blasen wie solche Kindergrippen-Expertinnen. Dann ist Ideologie die Sache, die alles breitgefächerte Fachwissen in alle Winde schießt.
Das muss jetzt kein das Geschlecht betreffender Vorwurf sein, weil die Herren der Schöpfung das heutzutage genauso handhaben. Aber wenn ich mir die Generationen nach mir und auch meine eigene so ansehe, ist da eine seltsame Wandlung passiert, in der die feminine Stoßrichtung allzu sehr durchgestochen ist. Männer werden nun auf Styling-Trends festgenagelt, und man darf scheinbar nur noch durch die Zurschaustellung von Vollbärten ein Merkmal markieren, noch ein Mann zu sein. Dabei geht es mir nicht darum, den Chauvinismus wieder salonfähig zu machen und die Frauen zurück an den Herd zu prügeln, sondern dass die Selbstwahrnehmung als Mann wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Aber nein, da scheint es nur noch zwei Sorten zu geben: die Hipstergesichter mit Vollbart und tuckiger Aussprache oder die Gangsterrapper-Figuren, die unabhängig von der Herkunft nicht mal sauber ausformulierte Sätze zustande bekommen. Der kümmerliche Rest hat´s nicht so mit den Grünen, Hip Hop-Großmäulern und Weicheiern, wird aber auch ganz schnell in die Nazi- oder AlteweißeMänner-Ecke geschoben. Was will man da noch tun, als sich wortlos abzuwenden oder ihnen den Fehdehandschuh hinzuwerfen?
Man hatte sich so viel versprochen, die männliche Machtposition ein wenig einzuhegen und feministischere Züge darin zu verankern. Ein bisschen empathischer zu sein und alles etwas mehr auf Bodenniveau zu drücken (das war übrigens eine viel berichtete Eigenschaft, die man den damaligen Frauen am Herd nachsagte). Doch hat sich nun bestätigt, dass Frauen wie Liane und Co. in ihrem emanzipatorischen Wahn genauso herrisch (Wortwitz!) sind. Nur eben ein bisschen hysterischer und inhaltlich (noch ein Wortwitz!!)... dämlicher.
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Jana (Montag, 10 Oktober 2022 22:47)
Ich musste ersteinmal schauen wer Liane, Mareile usw. sind. In deren Gefolge gibt es noch Franziskas und Julias und Co. Ausnahmslos ausgestattet mit hübschen smarten Gesichtern, bei denen man sich fragt: "Aussen hui, Innen pfui" oder so ähnlich. Schlimm was ich da lesen musste. Aber das ist eine junge Generation die wohlstandsverwahrlost ist. Ich wünschte, die hätten meine Kindheit in der DDR und der Angst vor dem Kalten Krieg erlebt. Sie würden heute nicht so öffentlich reden.
Der 2. Weltkrieg ist in meiner Kindheit noch sehr präsent gewesen. Ich könnte einige schlimme Dinge erzählen, die meine Familie erlebt hat. Darum war der Spruch "Nie wieder Krieg" schon als Kind mein Leitspruch. Das hat sich bis heute nicht verändert, im Gegenteil er ist wieder sehr wichtig geworden.
Sind die wirklich alle so dumm und glauben, dass man einen Atomkrieg mit Jodtabletten überleben kann und ob das Leben im Bunker lebenswert ist? Ich würde denen ja gerne eine jugendliche Naivität zu Gute halten. Doch ich sehe anhand meines 14-jährigen Kindes wie die Schule den Kindern Russenhass anerzieht.
Diese jungen Frauen wurden jahrelang gehirngewäscht und es wurde nichts dagegen unternommen. Ich versuche mein Kind zu einen selbstständig denkenden Menschen zu erziehen, der hinterfragt. So wie mein Vater, der in der DDR immer zu mir sagte: Glaub nicht alles, hinterfrage und bilde dich weiter. Aber es ist schwer, diesen Grundsatz an die nächste Generation weiterzugeben, wenn Gesellschaft und Institutionen massiv dagegen arbeiten und die meisten Mitschüler dumm wie Brot sind. Hauptsache das nächste angebissene Fallobsthandy ist ihrs.
Ich muss gestehen, dass ich mich tatsächlich mal gefreut habe, als Annalena zur Kanzlerkanditatin gewählt wurde. Endlich eine junge Frau, die mal frischen Wind in die AltenweissenMann Regierung bringt. Wenn ich gewusst hätte, was für eine Kriegstreiberin sich hinter dem hübschen Gesicht und bei den Grünen versteckt... Ich schäme mich heute dafür... Und dann bekommen die in der Niedersachsenwahl 5% mehr. Ist unsere Gesellschaft wirklich am Ende oder wurde hier manipuliert?
epikur (ZG Blog) (Donnerstag, 13 Oktober 2022 19:57)
Zum Thema "Gleichstellung" und "feministischer Bubble". Ich war letztens auf einer Betriebsversammlung von rund 300 Mitarbeitern eines sozialen Trägers in Berlin. Die Geschäftsleitung zeigte via Power-Ppoint-Präsentation ganz stolz, dass im gesamten Träger 28 Frauen und 8 Männer in Leitungspositionen arbeiten. Damit sei die "Gleichstellung" mehr als erfüllt, betonte sie.
Hä?
Deutlich mehr Frauen in Leitungspositionen als Männer zu haben ist also "Gleichstellung". Deutlich mehr "Männer" wäre dann natürlich struktureller Sexismus?
Wäre "Gleichstellung" nicht ungefähr ein 50/50 oder 60/40 Verhältnis?
Polemicer (Freitag, 14 Oktober 2022 06:50)
@Jana
Ich beschreibe lediglich hier Twitter - Phänomene. Ich bin erstaunt und erschrocken, was man dort so absondert. Und völlig ratlos, wie man das einhegen soll...
Polemicer (Sonntag, 16 Oktober 2022 07:11)
@epikur
Danke sehr für deine Anekdote. Deckt sich sehr mit meiner Annahme, wie sich die Entwicklung vom Patriarchat ins Matriarchat verkehrt, statt die goldene Mitte zu suchen. Oder wie man mit einem heftigen Arschtritt die zu begrüßende und schon eingetretene Entwicklung als zu langsam betrachtet und das eigentlich nur ins Stolpern gerät, weil man zu ungeduldig und gierig wird.