Fühle nur ich so oder wird gerade wieder eine fausdicke Angriffswelle gegen jeden Kritiker der Maßnahmenpolitik gefahren? Mir schnürt sich jedenfalls, ob der zeitlich eng beieinander liegenden Ereignisse und Hasttag-Hetzwellen der Hals wieder zu, und es vergeht kaum ein Tag, an dem gefühlt abgestimmt das Trending sich wieder auf das Niveau von 2020 senkt. Fast so, als wolle man noch mal die „schönen Zeiten“ wiederaufleben lassen und ein Zeichen setzen, dass man uns kritischen Menschen noch so richtig eins auf die Mütze gibt, dass der Kopf noch drei Jahre danach davon wackelt.
Und ich fühle mich wirklich wieder ein klein wenig ergriffen. Kurzzeitig steigt mir das Blut wieder hoch, weil dann Giftkröten wie Lars Wienand (t-online) seinen neuen Denunziantenrecherchehammer auspackt – Ballweg wird verhaftet, und das ausgerechnet einen Tag vor dem ominösen 30. Juni. Dieser größte Schuft in diesem Land (und noch mehr) leckt sich sowieso ständig die Lippen, wenn „Querdenker“ irgendwelche Niederlagen erleiden. Zeitpunkt und Zeitraum für die ganzen Ereignisse kommen mir dabei aber sehr auffällig unzufällig vor. Bisher schienen sie ruhiggestellt, aber seit der Maßnahmenevaluierung, Drostens Flucht und die darauf folgende Benennung von Klaus Stöhr hat die Hetze innerhalb kürzester Zeit so stark ansteigen lassen, dass die momentanen Inzidenzen ein Scheiß dagegen sind. Eine Hetzidenz von 3000 ist locker drin, exponentielles Wachstum des Hochroter-Kopf-Syndroms.
Ja, es ist eine These. Aber muss man sich nur mal das offenkundige Hochkochen der Hassemotionen anschauen, und wenn ich noch einigermaßen meinen Bubble-Status verlassen kann, sehe ich keine „rechten“ Hetzer, sondern fast alle mit mindestens vier Spritzen im Profil, Rotpunkte, Regenbogen, Ukraineflaggen – das ganze Programm. Sie alle haben die Flitze in der Hose, weil Klaus Stöhr als neues Mitglied des Sachverständigenrates eine völlig andere Richtung wie Drosten einschlägt. Entweder hat Drosten einfach selbst die Flitze, oder es ist gerne so, wie ich es bei solchen halben Hemden gerne mal beobachte. Statt sich aufrecht von Angesicht zu Angesicht dem entgegenzustellen, wird der Rückzug angetreten und zeitnahe nachgetreten. Und genau so kam es dann auch.
Nun denke ich, dass die Sommerwelle tatsächlich eingetreten ist, aber nicht die mit dem Virus. Da posten und schreiben noch die letzten Bastionen ihre Inzidenzen herunter, die mich nur noch einen feuchten Kehricht interessieren, während die wahre Pandemie in den Hassbirnen der Maskenkultisten nun vollends aus dem Ruder läuft. Und doch, trotz meiner Herzstolpermomente, meines Bauchgrummelns und meines Ausdrucks der Abscheu über solch offen asoziales Verhalten kann ich mich im Moment doch ganz gut beruhigen – eben weil mir klar ist, dass diese augenscheinliche Verzweiflungshetze nicht dieselbe Wirkung wie noch vor zwei Jahren entfalten wird. Denn zwischen den üblichen Gesichtern scheint doch allmählich die Läuterung bei jenen durch, die sich bedeckt hielten und nicht zum Social Media-Star für dumpfe Demütigungen aufgestiegen waren. Auch wenn sie sich ein bisschen davon haben anstecken lassen.
Denn mittlerweile scheint der ein oder anderen Person zu dämmern, was hier gerade vor sich geht. Die Oberhand haben gerade die, die so oft „Solidarität“ ausgesprochen haben, dass es neben „Narrativ“ (jo, gib mir mal bitte ein passendes Alternativwort vor) eines der Wörter ist, für die ich so manchen Dauerlutscher an die Wand pappen würde statt auf den Asphalt. Drei Kilo Sekundenkleber über den ganzen Körper, dranhalten, bis es fest ist, und dann französische Polizisten rufen, die den dann wegziehen. Hauruck. Ja, dann ruft mal nach Mama.
Und ja – es ist mir bewusst, dass ich gerade meinem Blognamen alle Ehre mache. Diese Vorwürfe im Mimimi-Beaker-Sprech wurden mir schon ein paar Male entgegen gezwitschert. Normalerweise treffe ich noch den Grenzbereich im Zwischenton der Provokation, die man nicht in vollem Umfang ernst nehmen müsste, aber momentan ist mir egal, was die da erkannt haben wollen. Hetzer, Rassist, whatever. Ich weiß selbst, was ich bin und was nicht. Mir kann niemand in den Kopf gucken, wie ich zu Rassismus und Faschismus stehe, also braucht auch niemand einen einzigen Satz zum Anlass zu nehmen, meine Gesinnung geschweige denn mein Innerstes erkannt zu haben. Das können nur sehr wenige Leute, aber das sind sicherlich nicht jene, die eine Twitter-Aussage zur weitgreifenden Psychoanalyse anstachelt.
Scheiß also auf die. Nachdem der Evaluierungsbericht erschien, waren die Reaktionen darauf erwartungsgemäß, je nach Plattform und Bla-bla-ismus der jeweiligen Textquäken. Frau Berndt von der SZ war etwa gleich Gewehr bei Fuß, um ihre schon vorgefertigte Buchstaben-Porridge-Pampe auf Status „Veröffentlicht“ zu schalten. Dann wurde via mords beleidigte Leberwurst Drosten ein „Riffreporter“-Artikel ins Gefecht geschmissen – auch hier die Absicht klar deutlich vor Augen: Experten mit „Querdenkern“ in Verbindung zu bringen. Man verdreht da nur noch die Augen ob dieser billigen Versuche, und das auch noch von einem Portal, dass sich mit irgendwelchen Awards brüstet. Das ist so, als ob du Scheiße ins Büffet wirfst, weil du nicht willst, dass es den Leuten schmeckt. Du hast es selbst nicht mal probiert, aber du willst ihnen einfach das Essen vermiesen. Das war Beweisstück X und Y in diesem Unwillen, sich vielleicht doch endlich mal inhaltlich damit auseinander zu setzen. Ironischerweise war genau die Methode ein Kritikpunkt in der Evaluierung. So viel eingefahrenen Trotz hat man seit deutschen Dunkelzeiten nicht mehr erlebt, und Beaker mimimi-t derweilen völlig außer Rand und Band.
Kann sein, dass ich es schon mal erwähnt habe – aber das ist reine Geheimdiensttaktik psychologischer Kriegsführung. Und wenn man das mit Krieg in Verbindung bringt, passt der Spruch „Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit“ schon durch die Wahl der Methoden allzu sehr Faust auf Auge. Mich überrascht heute nur noch eines: wie routiniert sie bei jedem Anflug von Kritik ihr CIA-Handbuch zücken und uns je-des-Mal-aufs-Neu-e mit ihren vorgefertigten Methoden einzuschüchtern versuchen. Dabei bemerken sie nicht mal, dass die Welt sich verändert, das Virus sich verändert, die Menschen sich verändern. Das hätte 2020 im Kräfteverhältnis noch sehr stark für sie ausgehen können – heute schießt sich gefühlt die überwiegende Mehrheit auf die ZeroCovidioten ein, weil die geistig einfach völlig unflexibel sind. Nur spielt Drosten eben nicht mehr in der obersten Liga, der FC Bayern der Virologie muss sich jetzt mit den Münchner Löwen der Blutgrätschenjournallie verbandeln und erreicht somit nicht mehr in dem Maß die Öffentlichkeit, die er bisher gewohnt war.
Eigentlich ist das Hin und Her in seinem Unterhaltungsfaktor noch sehr erbaulich, da fahre ich mit meiner Freundin in den Osten, falle auf die Wetter-App rein, die 18 – 20 Grad für den Abend ansagte, verkühlen uns und werden auch sogleich krank. Zweieinhalb Jahre ging der Kelch an uns vorbei, und in "Dunkeldeutschland" holt man sich dann das volle Programm ab. Wir beide positiv, ihre Kolleginnen und die Chefin gleich mit. Wir alle hatten beim Sommerfest der Firmenhauptstelle bei arschkalt-gefühlten 10 Grad gefroren und die Quittung vorgesetzt bekommen. Ich glaube, die anderen hatten bisher auch noch keine Infektion samt Krankheit gehabt, also hingen wir mehr oder weniger, früher oder später in den Seilen. Die Ironie blitzte da schon durch: die Durchseuchungsangsthasen hätten jetzt wieder ungläubig ihre Schutzbemühungen auf Twitter und Co. breitgetreten. Unglaube und Dauergejammer. Mir dagegen war schon lange klar: okay, das Fangen-spielen kann man nicht ewig als Gewinner weiterführen. Von großem Vorteil jedoch war die Tatsache, dass ich nicht dem Wildtyp ausgesetzt bin, sondern Omikron, und jetzt, eine Woche später, bin ich froh über einen milderen Verlauf als es eine ordentliche Grippe an sich hat. Die hatte mir so etliche bedenkliche Momente und eine Lungenentzündung eingebracht. Omikron hat höchstens 60 % davon geschafft, wenn auch ein bisschen subtiler an mir haften geblieben. Die Fiebertage und das Herumliegen nagen dann schon ein bisschen an der Genesung. Ich als Vorbelasteter, dem schon Narben auf den Bronchien liegen, hatte allerdings zu keinem Zeitpunkt im Ruhezustand Atemnot. Also – was soll der Aufriss denn überhaupt noch? Long Covid? Genau so ein Thema, das das Gejammer in meinem Fall aller Voraussicht nach nicht wert ist. Ich fühle mich jedenfalls in der Lage, das Bett frisch zu beziehen, weil wir beide ja jetzt tagelang in unseren Ausdünstungen dahin vegetierten.
Und halb Deutschland verfällt derweil dem Wahnsinn.
Zu den anderen Themen, die diese Annahme stützen, will ich mich diese Woche gar nicht groß auslassen. Das würde jetzt den Rahmen sprengen und mir dazu den Kopf, weil man sich nach dieser Corona-Episode gleich doppelt und dreifach bestätigt sieht, von Nichtdenkern und Machtmuffeln regiert und reguliert zu werden. Die machen einfach so weiter, und die Twitter-Hirngeschädigten finden das auch noch teils gut. Na ja, wir wissen ja, was wir davon haben, wenn Twitter-User jemanden zu ihren Führungspersonen haben wollen – Lauterbach ist ja das beste Beispiel, dass man nicht auf die 280-Zeichen-“Experten“ hören sollte. Da man es trotzdem tut – viel Spaß mit dem Chaos, bis es auch der letzte schmerzhaft selbst erfahren muss. Ich stehe da niemandem mehr im Weg. Soll die Welt halt brennen, frieren, im Bürgerkrieg versinken. Wenn Volldeppen das auch noch unterstützen, weil sie davon voll überzeugt sind oder einfach zu blöd sind, das grob vorauszuahnen, dann sollen sie aufrecht von den Lawinen überrollt werden.
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Holger (Samstag, 09 Juli 2022 09:07)
Ja, mit großer Wahrscheinlichkeit werden sie es wieder mit einer neuen Angriffswelle versuchen.
Da zumindest in meinem beruflichen und privaten Umfeld aber auch die dreifach gepieksten mindestens schon einmal an Corona erkrankt sind, sind hier jedoch schon zaghafte Zweifel an der Spritze aufgekommen. Auf der Arbeit schauen sich inzwischen auch mal Leute Statistiken an, die bisher brav mit der Herde mit marschiert sind und kaum Verständnis für die un(solid)arischen Quertreiber hatten. Der Corona-Schock von 2020 sitzt nicht mehr so tief. Ausser bei denen, bei denen psychische Störungen damit ausgelöst wurden.
Vorschlag für ein Alternativwort für "Narrativ": "Volksmeinung"
Weiterhin beobachtet und erlebt wurde der "Volkszorn". Von der Politik und den Medien geradezu herbeigesehnt, aber nicht eingetreten: der "Volkssturm".
Die Staatsmacht mit all ihren willigen Helfern wird schon eine ordentliche Schippe drauflegen müssen, um den Stachel wieder in die Hirne zu treiben. Zumal die steigenden Preise realer und spürbarer sind als ein Virus, von dem man nur von morgens bis Abends liest und hört.
Sascha (Samstag, 09 Juli 2022 12:38)
@Holger
Das sind natürlich nur Vermutungen, Einschätzungen. Bleibt abzuwarten, ob man mit den üblichen Fanatikern, die sowieso alles mitschreien, was die Oberhetzer wieder von sich geben, genügend Welle hochschaukeln lässt. Bisher zeigt sich das im Gesamtüberblick recht verhalten.