Holland,. 2017 - die zweite. Ohne Bearbeitung hatte es das Foto schon in eine Zeitschrift geschafft.
Zu Beginn etwas Kurioses - für mich sehr Bezeichnendes. Eine Tierschützerin kriegt den Rappel wegen eines sehr natürlichen Vorganges: dem Revierkampf zweier Rehe. Sie bemüht tatsächlich Polizei und scheinbar auch den zuständigen Jagdpächter, die beiden Streithähne zu trennen. Ausgang ungewiss.
Gewiss ist jedoch, dass diese Klima-/Tier-/Umweltschützer ein sehr verdrehtes Weltbild von der Natur bzw. von Natürlichkeit vertreten. Wahrscheinlich war Biologie bei ihnen nie so ihre Stärke.
Sie haben sich, wenn Sie sich die Zeit genommen haben, sicherlich schon gewundert, was heute alles Nazi ist. Was mich an diesem Artikel (Bezahlschranke, deshalb nicht vollständig gelesen) jetzt mehr verwundert als der offensichtliche und allmählich lästig werdende Nazi-Aufreger, ist das Bestreben des Wokismus, überhaupt den Begriff "Heimat" irgendwie zu besetzen. Scheinbar abgesegnet durch Nancy Faeser, die kürzlich verkündete, man müsse den Begriff wieder positiv umdeuten. Also statt Nazis mit dem Wort "Heimat" zu konnotieren, soll auch dies nun queerer werden. Und jetzt wird indirekt damit geunkt, die Wanderwege zu besetzen, damit kein Nazi auch nur daran denken könnte, seine Heimat zu lieben oder schöne Ausblicke zu genießen. Nur: ist dieses Gegensteuern nicht auch irgendwie... traditionalistisch, nationalistisch, altes Brauchtum? Oder ist das auch wieder nur der Versuch, das Canceln auf neue Ebenen zu hieven?
Interessant. Ich deute das so: Lassen Sie sich impfen, damit Sie nicht ins soziale Abseits geraten, das für den Herbst schon in den Startlöchern steht. Das mit dem Gesundheitsschutz ist ja jetzt mal egal.
Netzfund
Hintergrund für einen anderen Aufreger war der Scholz-Auftritt beim Katholikentag in Stuttgart - und das erinnerte frappierend an das Gespräch, das er und die Hungerstreik-Aktivisten im Willi-Brandt-Haus geführt hatten. Dass unser Bundeskanzler tatsächlich noch bräsiger wirken kann als unsere Ex-Kanzlerin, ist schon eine Leistung. Aber irgendwie scheint er ständig aus der Haut zu fahren, wenn Aktivismus im Spiel ist.
Allerdings reichte nur eine seiner Aussagen, ihre Erlauchtheit Luisa Neubauer auf den Plan zu bringen. Fühlte sich mords-getriggert, weil Scholz sich "an dunkle Zeiten" erinnert fühlte. Für die Oberaktivistin gibt es natürlich nur eine dunkle Zeit, und so regte sie sich tierisch über den angeblichen "Nazi-Vergleich" auf. Ohne auch nur in Erwägung zu ziehen, dass Scholz eventuell eher daran erinnert sein könnte, dass sein G20-Fiasko in Hamburg auch ein Anlass für diese Aussage sein könnte, wenn er an schwarz gekleidete Aktivisten denken mag.
Sie dürften schon mitbekommen haben, dass "die" Wissenschaft eben nicht "die" Wissenschaft ist, wie er spätestens seit dem C-Thema missbräuchlich verwendet wird. In diesem Podcast erklärt die Historikerin und Soziologin Sandra Kostner die Gefahr, die durch Wokeness (und alles, was damit momentan auch greifbar einhergeht) entstanden ist.
Das Satire-Magazin bringt es auf den Punkt, und schlägt noch eine Brücke zu der "Chicks with guns"-Absurdität.
Netzfund
Apropos "geil" - aus Gründen hänge ich mich nicht dem Kinderfernsehen für junge Erwachsene dran ("Funk", "Y-Kollektiv", usw.), die sich so dringende Fragen stellen wie "Pissen in der Dusche?". Jetzt echauffiert man sich auf WELT über Frühsexualisierung oder Penissektion. Ich kann das nur für mich selbst einordnen. Mir ist mit solchen Tabubrüchen auf Raten eher der Fetisch zuwider, der so dreist-aggressiv in den ÖRR und deren Junge-Erwachsene-Formaten zelebriert wird - meist auch eher als Trotz auf angeblich "rechte Narrative". Also ärgert man die wirklich sexuell Verklemmten und Nörgler, indem man ihnen das offen im Zwangsgebühren-TV vorsetzt. Was ist also dagegen zu sagen, das Thema "Queer" mal ohne übertriebenes Opfergedöns und mehr mit alltäglichen Hürden aufzuzeigen statt mit Vor-Ort-Berichten von Drogensex-Partys? Dazu passt dann auch das Geheuchel von wegen "Anstand und Moral", filmt aber einen Schwulen, der sich mit Poppers (legal), Gras (geduldet und kurz vor der Legalisierung) und "anderen Sachen" eindeckt, um dann später einen flotten Dreier vor Fernsehpublikum zu haben.
"Geil" ist für mich jedenfalls was anderes als derart geltungsbedürftig zu sein, dass man derart bereitwillig (oder armseligerweise) seinen Schwängel aus der Hose zerrt. Früher nannte man das auch gerne mal Exibitionismus.
Ein bisschen muss man sich die übergeordnete Sinnhaftigkeit des WELT-Artikels schon zusammendenken, aber er beschreibt eben genau dadurch das Chaos, das ich selbst schon länger beobachte. Deutschland funktioniert nicht mehr. Auch weil wir von Fachidioten regiert, reguliert und angewiesen werden.
Der ukrainische Parlamentsbomber begrüßt die schwere Waffenlieferung aus Deutschland.
Netztfund
Einen selten stupiden Kolumnenbeitrag findet man derweil in der Zeit. Auf das Wesentliche heruntergebrochen lese ich den so:
Die Autorin würde ja gerne das 9-Euro-Ticket nutzen und Deutschland entdecken. Doch gerade an den Ausflugshotspots passiert ihr zu viel Rassismus. Und wenn keine Angriffe passieren, würde sie nur in Angst im Zug sitzen.
So kann man sich eine an sich schöne Sache selbst versaubeuteln und allen anderen die Schuld geben. Natürlich wegen Rassismus. Was auch sonst? Bezüglich des Artikels zur "rechtsradikalen Wanderlust" (siehe oben) ergibt sich damit ein erschreckendes Bild vom Gesellschaftsverständnis in der "Zeit".
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