Wann gab es denn einmal eine derartig ausführliche Offenlegung von virologischem Variantenreichtum? Influenza war jedenfalls nie derart katalogisiert worden, wie es jetzt mit Covid19 geschieht. Was hatten wir denn schon alles an Varianten? Britisch (humorbefreit), brasilianisch (am Zuckerhut erstickt man gut), indisch (Am Ganges lässt es sich schlecht socially distancen). Nun geistert was anderes herum – die Delta-Variante. Also nichts Global-nationales mehr, sondern was aus dem griechischen Alphabet. Klingt catchy und nicht mehr so alltäglich-banal wie der Kurztrip mit Ryanair, klingt eher so nach Labor oder Militär. Delta Force, Variante CV-B.1.67.irgendwas, Herkunftsland Indien...hust. Da ist es mir egal, was und wie sich diese Missgeburten von Viren mittlerweile nennen lassen müssen, die Absicht lässt sich nur schlecht verleugnen: der Feind muss gelabelt werden.
Jetzt noch gefährlicher, heißt es wieder. Verbesserte Rezeptur, jetzt mit noch mehr Geschmack. Die Parallelen zur Werbewelt von Produkten sind frappierend. Die Varianten des Virus werden heute schon häufiger angepriesen als das jährliche iPhone oder die Modellarmee der umtriebigen Autoindustrie. Und wenn eine aktuelle Variante ihren Schrecken verliert, steht auch schon das nächste Modell-Facelift in den Startlöchern.
Mit der weiteren Verlängerung der Notlage haben wir die freudige Mitteilung zu machen: Wir sind nun der repressivste Staat in der EU. Ist es Angst? Ist es der süße Geschmack der Macht? Das Zucker in der Angststrategie? Immer noch rätsele ich darüber, wie schnell und einfach man die Leute in den Modus bringen konnte und immer noch kann.
Ist das alles eine Konsequenz aus den Erziehungsveränderungen? Neue Vorschriften, die die „Achtsamkeit“ anregten? Oder doch ein perfider Plan einer künstlich beigefügten Situation? Alles scheint plausibel, ja, wirklich alles. Naivität, Kalkül, Dummheit, vielleicht ist es eines davon, vielleicht gleich alles auf einmal. Und so bleibt bei mir nur noch der Eindruck haften, dass man die Leute vorsorglich jahrelang verblödet hat, nachdem die Schweinegrippe nicht so dolle gezündet hatte. Die Ähnlichkeiten sind schon eklatant. Erst mal alle Hygienekonzepte überarbeiten, Vorschriften verschärfen, Versicherungsklauseln erfinden, Immunsysteme zum Märchen erklären, dann klappt es auch mit der Bereitschaft für exzessives Desinfizieren und künstlicher Antikörperzufuhr.
Und nun die Variante Delta. Wenn so manches „Schlafschaf“ nach einer Zeit nicht mehr zu beeindrucken ist, muss was Neues her. Da ist das Herkunftsland nicht mehr so wichtig, am besten wirken immer noch Anleihen bei altertümlichen Alphabeten, Alpha, Gamma, Delta... und wieder das Kriegsnarrativ, das so in die Köpfe schwirren soll. Da ist das Virus, eine Armee von Delta-Goliaths, und wir Davids werden es mit der Spritze schon richten. Hey, gut gemacht, beachtlich... ja, SENSATIONELL! Einen kleinen Vorgeschmack gab es schon mit der Bundesnotbremse – die hätte ja prompt gewirkt, sagen sie. Nun, dass die Kurve schon vorher abflachte, lässt vielleicht dann doch den Schluss zu, dass man sich das Durchwinken der Notbremse so lange nach hinten verzögert hatte, bis die saisonale Trendumkehr abzusehen war. Zack, zack, zack, Bundestag, Bundesrat, Bundespräsident. So schnell hat noch keine Systemgastronomie ihre Burger an den Kunden gebracht, wie das Gesetz durch die Instanzen ging. Einmal Infektionsschutzgesetz mit Pommes und Cola und der roten Actionfigur aus dem Drive-In, Abgreifen, bezahlen und rein in den Schlund mit dem Schund. Danach wird das Spielzeug malträtiert, was das Zeug hält. Nächstes Mal das Delta-Menü mit Currysauce.
Wann wird das alles vorbei sein? Das flüssige Impfgold jedenfalls wird hier deutlich als einziger Notausgang beleuchtet. Woanders, wo auch Notausgänge oder schlicht die übliche Ausgangstür nach draußen führen, hat man die leuchtenden Piktogramme mit dem Hammer zerschlagen. Da geht’s nicht lang. Ausgang kaputt, weil Licht kaputt. Die Schweden oder die Schweizer haben es trotzdem versucht, sich im Dunkeln den Zeh angeschlagen, aber letztlich waren auch sie draußen, in der Freiheit. Alle anderen, die dem Licht folgten, bekamen vor dem Durchschreiten der Türschwelle Nadeln in den Arm gejagt. Wer nicht wollte, wurde von den Türstehern gewaltsam am Hinausgehen gehindert. Welch ein Spaß, Fingerzeiger überall – tja, hätteste dich mal impfen lassen. Haha.
Da ich eine S-Woche ausgelassen habe: ein paar harte Sprünge, etwa zur letzten Wahl in Sachsen-Anhalt. Alles beim Alten, und das ist gut so. Dass ich derart darüber sprechen muss, dass man das kleinere Übel über die eigene Überzeugung stellt, macht mich traurig. Aber man wägt immer wieder ab – ist das Alte überholungsbedürftig? Ist dem Neuen grundsätzlich zu trauen, wenn man ihm ein vorgelagertes Vertrauen ausspricht? Das Neue in Form der Grünen wäre in diesen, meinen Überlegungen kein Umkrempeln der politischen und gesellschaftlichen Landschaft, sondern nur ein neuer Spießerstaat in anderen Farben. Hätte man mich und Gleichgesinnte danach vor 20 Jahren gefragt, hätten wir es wohl noch als Blödsinn abgewunken. Grüne, SPD oder Linke – die stünden für Veränderung, hätten wir skandiert. Heute... nja, bin ich fast schon froh darüber, dass wir die mittlerweile transformierte Identitätspolitik nicht ertragen müssen. Klingt komisch, ist aber so.
Und letztlich noch die Intensivbetten-Lüge. Mich wundert tatsächlich, dass sich die großen Medien nun etwas breitflächiger mit dem Thema auseinandersetzen. Verfolgt man nun die Qualität des Pandemiemanagements, fällt eines auf: jeder rational erklärbare Kritikpunkt, der bisher schon vorsorglich als Verschwörungstheorie denunziert worden ist, bewahrheitet sich nach und nach. Oder, anders ausgedrückt: die Leitmedien und/oder Lockdownfans können vieles davon nicht mehr leugnen oder ins unsagbare Abseits stellen. Es sind gerade schwierige Zeiten und kein schöner Frühling gewesen für Zerocovider, Haltungsjounalisten und ähnlich politische Aktivisten. Könnte am Wetter gelegen haben, oder den eigenen Scheuklappen.
Zur Gedankenstütze: #zerocovid ist ähnlich gelagert wie Fridays For Future oder BlackLivesMatter. Alles Bewegungen aus der Wokeness-Ecke, wo Heile-Welt-Theorien zu einer Ideologie entwachsen sind. Und die macht vor allem digital mobil, wo man sich ganz anonym-ous austoben kann. In der Social Media-Blase passiert aktuell so einiges, wo sogenannte Faktenchecker-Portale jeden Verdacht oder Faux-pas von Annalena Baerbock wegzuhalten versuchen. Mittlerweile wird schon von „Schmutzkampagnen“ fabuliert – bester Stoff für jeden Verschwörungstheoretiker. Ist natürlich in deren Augen keine VT, sondern je nach Standpunkt „Fake News“ oder „Fakt“. Mit solchen Labels hält man sich wohl noch am besten den Verfassungsschutz vom Leib. Oder kooperiert und legt ungeliebte Webseiten lahm.
Seufz.
Die letzten zwei Wochen haben eines gezeigt: das Krisenmanagement steht „auf dem Prüfstand“. Die heile Welt der Pandemiebekämpfung fällt in sich zusammen. Das merkt man nicht nur an den Fakten, an den Enthüllungen und Affronts, die sich nach und nach einstellen. Das liegt auch an den Reaktionen eben jener Zerocovider, die auffällig lauter geworden sind. Sie labeln den Feind, siehe oben. Statt Einsicht schreit man eben mehr, um vielleicht doch noch eine Wahrung der eigenen Deutungshoheit zu erhalten. Zwar wurde noch kein Schalter umgelegt, der die Schrillenarmee endgültig ins Abseits manövriert hätte, aber selbst im Schneckentempo kommt man vorwärts, das Meinungsbollwerk bröckelt nun gewaltig.
Die unilaterale Krisenpolitik hat nun auch ihre Varianten. Die Wokeness-Mutanten durchdringen die gesellschaftliche Immunität, und der Impfstoff „AstraCorrupta“ hat viel zu lange in der Entwicklung gebraucht, samt Nebenwirkungen wie Hirnvenenverknotung. Die Durchimpfung geht ebenfalls sehr langsam vonstatten, aber das ist wie mit dem Schneckentempo. Es geht voran.
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Cetzer (Dienstag, 15 Juni 2021 22:21)
Da braucht aber jemand dringend Abwechslung, also habe ich mal einen älteren Text herausgesucht (als ausgedruckter Mini-Flyer in Briefkästen meiner Umgegend geworfen) :
Viren, Viren, immer nur Viren?
Zur Abwechslung empfiehlt der beliebte Bakteriologe Dr. h.c., Dr. h.c. Netsord (Gut vernetzt und noch besser investiert ) die Killer-Bakterie Helicobacter pylori →→→ Magengeschwüre, Krebs, Parkinson. Da über die Hälfte der Welt- Bevölkerung, meistens unwissend, die Todes-Bazillen in sich beherbergen, muss zu drastischen Mitteln gegriffen werden: Brutalstmöglicher Einsatz von Antibiotika und Desinfektionsmitteln (Bitte nicht spritzen!); Wegen der Übertragung auf fäkal-oralem Weg müssen alle (halb-)öffentlichen Toiletten geschlossen werden, also am Arbeitsplatz, in Arztpraxen, Bahnhöfen, Zügen...►►► Poodown.
Corona – Der Wahnsinn hat Methode!