Anmerkung: Abseits meiner klassischen Blogs habe ich mir dieses Format erdacht, um ein wenig meine „kühl-analytische“ Schreibe auf Pause zu setzen und die Politikwoche etwas „polemischer“ zu kommentieren. Manchmal muss man auch mal die Sau rauslassen, nicht wahr?
„...You've come to this like no one could
I bet you never knew you woke it
And don't you run away from anything
I bet you thought you really could in Hell
We're gonna burn in hell
Green hell...“ -aus „Green Hell“, The Misfits
Annalena Baebock macht den Trump.
Ein paar Anführungszeichen hätten es auch getan, ein Zitateverweis (siehe oben), dann wäre Boris Palmer fein raus gewesen. Aber nein, er verfiel wieder seinem Drang zum Poltern. Da sprang er über das Stöckchen, das uns die Medien in der Causa Lehmann/Aogo hinhielt und fiel natürlich wieder mal auf die Nase. Das war nicht das erste Mal, dass er sich zum Parteiaffen machte, so als hätte er die Erfahrung noch nie zuvor machen müssen. Und er hätte nicht vergessen dürfen, in welcher Partei er sich befindet – bei den Lifestyle-Grünen, wo sich die Hipster die Klinke in die Hand geben, Luisa Neubauer als Nazi-Spürhündin bei Anne Will Männchen machen darf und wo zwei Prozent des BIP in das NATO-Sparschwein Pflicht sind.
Letztes hatte übrigens Trump gefordert. Wo wir wieder beim Thema wären: ein Tweet, und die Lawine rollt. Dass das Trump sehr gut beherrscht hatte, bevor man ihm den Saft abdrehte, wissen wir bereits. Was haben sich doch die Medien über ihn mokiert, er würde lediglich über Twitter regieren, waren aber immer pünktlich zur Stelle, als Donaldo aus dem Bett gekrochen war und von Kaffee und Fox News inspiriert das Weltgeschehen in 240 Zeichen presste. „The orange guy“ glühte dann oft rot. Und Baerbock sah dann auch rot, als Palmer irgendwas mit braunen Schwänzen von sich gab und die Grünen auf die Palme(r) brachte. Der Tweet war schnell in die Welt gesetzt - so geht Politik heute, das weiß man seit Trump.
Aber das ist ja was völlig anderes, wenn das Baerbock macht. Die ist voll korrekt, sogar politisch korrekt, unsere Pausbäckchen-Merkel und sieht dazu noch „megagut aus“. Da kriegt man doch Bock auf ´nen Bär. Man soll doch Frauen nicht auf ihr Äußeres reduzieren, nicht wahr, FRAU Kapek? Da stellt man sich zwischendrin die Frage: gibt es eine Besetzungscouch für Lesbische? Wenn ja, dann hat das ja rein gar nichts mit Vergewaltigung zu tun, lesbische Liebe ist doch viel sanfter und rücksichtsvoller, heißt es. Bevor ich abschweife: Baerbock und Kapek haben Familie, ganz klassische Cisfrauen und sind wohl hetero. Als müsste mich das interessieren, was in deren Betten passiert. Oder ob Negerschwänze besser sind als weiße; manche schwören darauf, sich ein drittes Bein einzuführen und weil sie angeblich besser damit umgingen (hat mir mal eine Bekannte erzählt).
Es wird immer komplizierter die Tage, aber wenigstens lenkt dieses Schmierentheater um Boris Palmer ein wenig von Corona ab. Der darf sich nun mit Thilo Sarrazin ins Wartezimmer setzen und auf das Kaiserdäumchen warten. Bei Sarrazin wäre mir egal, was mit ihm passiert, weil mir seine einseitigen Anti-Islam-Tiraden genau so sehr auf den Sack gehen wie Trumps menschenfeindliche Polterattacken. Palmer ist jedoch ein anderes Kaliber. Ich nehme dem Mann die Liebe zu „seiner“ Stadt ab. Er kümmert sich, nimmt die Dinge in die Hand und handelt, anstatt nur blöde Sprüche in die Welt zu setzen. Trotzdem frage ich mich, was er noch in dieser Partei zu suchen hat. Dort, wo die Banalitäten Konjunktur haben (gibt es eigentlich Seminare für belanglosen Smalltalk?), wo Klima und LGBTQ der neue Chic ist und die New Economy auf jedes Arbeitnehmer- und Steuerrecht scheißen darf.
Bei anderen frage ich mich das auch ständig: Wagenknecht, di Masi und ein paar einschlägige Linken-Politiker. Die klingen echt vernünftig, und wenn Palmer seine Aussetzer noch in den Griff bekommen würde, sollten die eine Partei gründen. Ich würde ihnen zehn Stimmen geben, wenn man das dürfte. Baerbock hingegen würde ich einen Downvote geben – das Kaiserdäumchen zeigt nach unten, minus zehn Prozent bei der Bundestagswahl.
Weil sie den Trump macht. Den hätte ich auch nicht gewählt. Auf die grüne Hölle habe ich jedenfalls keine Lust, da gibt es giftige Tiere mit Pausbäckchen, feucht-heiße Luft („Die Grünen – alles ist drin“) und getarnte Außerirdische, die einem hinterrücks den Arm ab schießen. Rot auf grün.
Nochmal kurz zum Liedtext: „I bet you never knew you woke it“ - da ist es wieder, das Reizwort. Woke. So schließt sich der Kreis.
Kommentar schreiben